Mit 80 anstatt 92 Abgeordneten gab es zu wenige Stimmen für die Amtsenthebung des konservativen Präsidenten Guillermo Lasso.

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Quito – Im von Protesten erschütterten Ecuador ist ein Antrag für eine Amtsenthebung von Präsident Guillermo Lasso im Parlament gescheitert. Anstelle der erforderlichen 92 Abgeordneten stimmten am Dienstagabend (Ortszeit) lediglich 80 Abgeordnete für eine Amtsenthebung des konservativen Präsidenten, der wegen der Proteste gegen hohe Lebenshaltungskosten massiv unter Druck steht.

Im lateinamerikanischen Land demonstriert vor allem die indigene Bevölkerung seit knapp zwei Wochen. Die Demonstranten fordern neben niedrigeren Treibstoffpreisen auch eine Senkung der Lebensmittelpreise, mehr Arbeitsplätze und mehr öffentliche Gelder für Gesundheitsversorgung und Bildung. Bei gewaltsamen Auseinandersetzungen mit der Polizei wurden bisher fünf Demonstranten getötet und dutzende weitere verletzt. Zuletzt war Lasso den Forderungen der Demonstranten entgegengekommen: Die Preise für Benzin und Diesel wurden um jeweils zehn US-Cent pro Gallone (3,78 Liter) gesenkt. (APA, 29.6.2022)