Derzeit befinden sich 47 Personen aufgrund einer Infektion mit dem Coronavirus in intensivmedizinischer Behandlung.

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Wien – Die Corona-Sommerwelle rollt. In den vergangenen 24 Stunden wurden nach den Zahlen von Innen- und Gesundheitsministerium (Stand Mittwoch, 9.30 Uhr) 12.509 Neuinfektionen registriert. Das waren um 2.320 mehr als gestern und um 1.611 mehr als am Mittwoch der Vorwoche. Die Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner lag bereits wieder über 700 österreichweit – 707,8 genau. Seit Dienstag kamen elf Corona-Tote hinzu.

Besonders eklatant zeigt sich die Entwicklung bei den Spitalspatienten: 856 Menschen lagen am Mittwoch mit einer Covid-19-Erkrankung in einem Krankenhaus, ein Anstieg um 204 innerhalb einer Woche. Die Zahl der Spitalspatienten stieg gegenüber Dienstag um 14. Von den 856 Hospitalisierten wurden 47 auf Intensivstationen behandelt, genauso viele wie am Vortag.

Die elf an oder mit einer Covid-19-Erkrankung gestorbenen Menschen waren mehr als doppelt so viele, wie im Schnitt der vergangenen Woche in Zusammenhang mit Covid gestorben sind. Innerhalb einer Woche kamen 35 Todesfälle hinzu, das waren durchschnittlich fünf Tote pro Tag. Seit dem Ausbruch der Pandemie kamen in Zusammenhang mit einer Coronavirus-Infektion 18.779 Menschen ums Leben. Die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit wies bereits am Dienstag 20.037 Todesfälle aus.

Seit Pandemiebeginn gab es bisher 4.415.953 bestätigte SARS-CoV-2-Infektionen. 4.300.943 davon wurden als wieder genesen registriert. Am Mittwoch gab es 96.231 aktive Corona-Fälle, um 4.670 mehr als am Dienstag.

In den vergangenen 24 Stunden wurden 169.534 Antigen- und PCR-Tests eingemeldet, davon waren 141.503 aussagekräftige PCR-Tests. 8,84 Prozent dieser Tests waren positiv, was knapp über dem Sieben-Tagesschnitt von 8,5 positiven PCR-Tests pro Tag lag.

Die meisten Neuinfektionen gab es in Wien mit 4.071. Die Bundeshauptstadt weist auch bereits wieder eine Sieben-Tage-Inzidenz von 1.163,6 auf – als einziges Bundesland bisher im vierstelligen Bereich. Wien ist aber nach wie vor auch das Bundesland, in dem mit Abstand am meisten getestet wird. Mehr als die Hälfte der eingemeldeten PCR-Tests kamen aus der Bundeshauptstadt.

96.000 Auffrischungsimpfungen

In Österreich haben bisher knapp 96.000 Personen eine Corona-Auffrischungsimpfung erhalten. Das geht aus Zahlen hervor, die das Gesundheitsministerium am Mittwoch online veröffentlicht hat. Das nationale Impfgremium empfiehlt die vierte Impfung derzeit für alle Menschen ab 80. Eine Senkung auf 65 Jahre ist im Gespräch. Jüngere können sich die Auffrischung freiwillig holen – und zwar frühestens vier Monate nach dem Drittstich.

Laut den neuen Daten haben bisher 95.199 Menschen einen vierten Stich erhalten und weitere 732 eine fünfte oder mehr Impfdosen. Insgesamt haben sich mit Stand Mittwoch 6,875 Mio. Menschen zumindest einmal gegen das Coronavirus impfen lassen.

Geändert hat das Gesundheitsministerium aber die Regeln, nach denen die Anzahl der vollständig geimpften Menschen in Österreich erfasst wird. Bisher galten die Impfzertifikate als Messlatte. Sprich: Als vollständig geimpft ausgewiesen wurde in der Statistik, wer über ein gültiges Impfzertifikat verfügt. Künftig orientiert sich das Ministerium an den Empfehlungen des Nationalen Impfgremiums (NIG) – unabhängig davon, ob das betreffende Impfzertifikat bereits abgelaufen ist oder nicht.

In der Praxis bedeutet das, dass Menschen unter 80 in der Statistik auch dann weiterhin als geimpft aufscheinen, wenn ihr Impfzertifikat abläuft. Dies deshalb, weil das Impfgremium für diese Altersgruppe bisher keine Auffrischungsimpfung ("4. Stich") empfohlen hat.

Der Unterschied ist in den Zahlen bereits merkbar: In der neuen Auswertung gelten 80.735 Menschen nach wie vor als geimpft, bei denen das Impfzertifikat bereits abgelaufen ist. Dementsprechend ist die Durchimpfungsrate der Bevölkerung gemäß der neuen Berechnungsweise etwas höher als nach der alten Berechnung: Aktuell gelten 62,5 Prozent der Menschen in Österreich als gemäß der Empfehlung geimpft, aber nur 61,6 Prozent haben ein nach wie vor gültiges Impfzertifikat.

Sollte das Impfgremium eine Empfehlung für eine Auffrischungsimpfung auch der jüngeren Altersgruppen aussprechen, dann würde die Durchimpfungsrate der Bevölkerung entsprechend sinken. Darauf verweist auch das Gesundheitsministerium in einer Aussendung am Mittwoch: "Die NIG Empfehlung ist ein lebendes Dokument, welches stets an die aktuellsten epidemiologischen Entwicklungen angepasst wird. Die Änderung der Methodik zur Berechnung der Durchimpfungsrate gewährleistet somit, dass auch die kommunizierten Durchimpfungsraten laufend an die aktuellen epidemiologischen Entwicklungen angepasst werden", heißt es darin.

Veröffentlicht wurden die neuen Impfzahlen vorerst nur als offene Datensätze – die Darstellung am Impfdashboard des Ministeriums wurde noch nicht angepasst.(APA, 29.6.2022)

Neuinfektionen in den Bundesländern seit der gestrigen Meldung

Burgenland: 411

Kärnten: 270

Niederösterreich: 2.709

Oberösterreich: 1.673

Salzburg: 543

Steiermark: 1.446

Tirol: 821

Vorarlberg: 565

Wien: 4.071