Betrüger bereicherten sich am Ukraine-Krieg.

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Nach Russlands Angriff auf die Ukraine dauerte es nicht lange, bis Hilfsorganisationen Menschen auf der ganzen Welt zur Unterstützung von Betroffenen mobilisierten. Zahlreiche NGOs starteten Spendenaufrufe, um Hilfsgüter ins Land zu schaffen und Geflüchtete zu unterstützen.

Diese Ausnahmesituation – und große Hilfsbereitschaft vieler Menschen – scheint gleichzeitig ein gefundenes Fressen für Betrügerinnen und Betrüger zu sein. So auch eine neunköpfige Gruppe aus der Ukraine, die sich über insgesamt 400 gefälschte EU-Webseiten mutmaßlich an der Notlage bereicherte – und deren Mitglieder nun verhaftet wurden, wie "Bleeping Computer" berichtet.

Millionenverluste

Von insgesamt 5.000 Menschen stahlen die Verantwortlichen laut der Polizeibehörde mehr als 3,2 Millionen Euro, bevor sie verhaftet werden konnten. Über Online-Formulare wurden Bezahldaten abgegriffen, um anschließend in die Onlinebanking-Systeme der Opfer eindringen und Abbuchungen durchführen zu können.

Національна поліція України

Die mutmaßlichen Drahtzieher dieser Betrugsmasche konnte die ukrainische Cyberpolizei gemeinsam mit der Polizei aus Pechersk und Spezialisten der ukrainischen Nationalbank dingfest machen, heißt es in einer Pressemitteilung. In einem auf Youtube veröffentlichten Video erhält man zudem stellenweise Einblick in die Hausdurchsuchungen. Dabei wurden allerlei technische Geräte, darunter Smartphones und Computer, beschlagnahmt. Die Verdächtigen werden des Betrugs beschuldigt, demnach droht ihnen eine Haftstrafe von bis zu 15 Jahren. (red, 30.6.2022)