Antonia Rados hört bei RTL auf.

Foto: RTL

Köln/Wien – Nach über 25 Jahren Krisen- und Kriegsberichterstattung verabschiedet sich Antonia Rados (69) von RTL News, das gab die deutsche Privatsendergruppe am Donnerstag bekannt. Die mehrfach preisgekrönte Journalistin war zuletzt im Frühjahr für RTL/ntv in der Ukraine als Reporterin im Einsatz. Ob die Österreicherin bei einem anderen Medium weitermacht, ist derzeit noch unklar. RTL will dazu keinen Kommentar abgeben.

Antonia Rados wird in der Aussendung wie folgt zitiert: "Mehr als ein Vierteljahrhundert war RTL meine journalistische Heimat und ich habe all die Jahre gerne für den Sender gearbeitet. Ich hatte hier viele Möglichkeiten, mich als Reporterin zu verwirklichen und danke den Kolleginnen und Kollegen auch dafür, dass sie mir dabei sehr freie Hand ließen. Ich wünsche der neuen Generation von Reportern und vor allem Reporterinnen bei RTL alles Gute."

Karriere

Rados ist gebürtige Klagenfurterin und promovierte Politologin. Sie arbeitete von 1978 bis 1991 für ORF als Korrespondentin unter anderem in Chile, Südafrika, Somalia und im Iran. Danach wechselte sie als Sonderkorrespondentin zum WDR. Von 1995 bis 2008 war sie für RTL als Auslandskorrespondentin in Kriegs- und Krisenregionen unterwegs. Einem breiten Fernsehpublikum wurde Antonia Rados spätestens durch ihre Live-Berichterstattung aus Bagdad während des Irakkriegs 2003 bekannt. Dafür wurde sie unter anderem mit dem Hanns-Joachim-Friedrichs Medienpreis für Fernsehjournalismus ausgezeichnet. Später kamen zahlreiche weitere Auszeichnungen dazu.

2008 ging die Journalistin als Sonderkorrespondentin zum ZDF. Bereits ein Jahr später kehrte Antonia Rados jedoch zu RTL zurück und ist seitdem als Chefreporterin Ausland für den Kölner Sender tätig. (red, 30.6.2022)