Rafael Nadal bleibt nach etwas Mühe im Rennen.

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Dennis Novak steht ganz knapp vor dem Aus.

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Die Britin Katie Boulter setzte sich überraschend gegen die Tschechin Karolina Pliskova durch.

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London – Rafael Nadal hat erneut einen Satz abgegeben, letztlich aber souverän die dritte Runde in Wimbledon erreicht. Der Grand-Slam-Rekordsieger aus Spanien gewann gegen den Litauer Ricardas Berankis 6:4, 6:4, 4:6, 6:3 und trifft nun auf Lorenzo Sonego aus Italien. Für Nadal war es der 16. Erfolg bei einem der vier größten Tennisturniere in Folge.

Der 36-Jährige, der schon in der ersten Runde über vier Sätze gehen musste, bleibt im Rennen um den Kalender-Grand-Slam, den Triumph bei den vier größten Tennisturnieren in einer Saison. Die Australian und French Open hat Nadal trotz seiner chronischen Fußprobleme bereits gewonnen. In Wimbledon hatte er zuletzt 2010 triumphiert.

Das Zweitrunden-Spiel von Dennis Novak gegen den Australier Jason Kubler ist nach einem Regenschauer unterbrochen worden. Kubler führte zum Zeitpunkt der Unterbrechung mit 6:3,6:4,5:4 und hätte gerade begonnen, auf den Matchgewinn zu servieren. Wegen nassen Rasens wurde die Fortsetzung der Partie auf Freitag vertagt.

Der unberechenbare Nick Kyrgios präsentierte sich derweilen in ausgezeichneter Verfassung. Nachdem er in der ersten Runde mehr mit aus seiner Sicht respektlosen Fans und den Linienrichtern beschäftigt war, lieferte er gegen den als Nummer 26 gesetzten Serben Filip Krajinovic mit 6:2,6:3,6:1 eine Machtdemonstration ab. In nur 86 Minuten schlug Kyrgios 24 Asse und beging nur zehn unerzwungene Fehler. Nächster Gegner von Kyrgios ist Stefanos Tsitsipas. Der als Nummer vier gesetzte Grieche setzte sich 6:2,6:3,7:5 gegen den Australier Jordan Thompson durch.

Der als Nummer 17 gesetzte Spanier Roberto Bautista Agut musste vor seinem Zweitrunden-Match gegen Daniel Galan aus Kolumbien zurückziehen. Er sei positiv auf das Coronavirus getestet worden, twitterte der 34-jährige Bautista Agut. "Glücklicherweise sind die Symptome nicht sehr schwerwiegend, aber ich denke, es ist die beste Entscheidung."

Zuvor waren bereits die früheren Wimbledon-Finalisten Matteo Berrettini aus Italien und der Kroate Marin Cilic positiv getestet worden und konnten damit nicht in der ersten Runde antreten. Beim Rasen-Klassiker gibt es keine Corona-Einschränkungen und beispielsweise keine Pflicht zum Tragen einer Maske oder zu Selbsttests.

Die Weltranglisten-Erste Iga Swiatek hat ihre imposante Siegesserie ausgebaut und die nächste historische Marke erreicht. Die Polin bezwang am Donnerstag mit unerwarteter Mühe Lesley Pattinama Kerkhove aus den Niederlanden 6:4,4:6,6:3 und zog mit ihrem 37. Erfolg in Folge in die dritte Runde ein. So viele Siege in Serie auf der WTA-Tour hatte zuletzt die Schweizerin Martina Hingis im Jahr 1997 gefeiert. Den Rekord hat Martina Navratilova mit 74 Erfolgen inne.

Topfavoritin Swiatek trifft in der Runde der besten 32 nun auf Alizé Cornet aus Frankreich. Zuvor schied die Vorjahresfinalistin Karolina Pliskova völlig überraschend bereits in der zweiten Runde aus. Die an Nummer sechs gesetzte Tschechin unterlag der Britin Katie Boulter mit 6:3,6:7(4),4:6. Eine Runde weiter ist Cori Gauff. Die US-Amerikanerin hatte mit der Rumänin Mihaela Buzarnescu wenig Mühe und gewann 6:2,6:3.

Novak stand als Nummer 153 im ATP-Ranking gegen die Nummer 99 als Außenseiter am Court 16. Er hatte das bisher einzige Aufeinandertreffen mit dem drei Monate älteren Australier – ebenfalls auf Rasen – vor drei Jahren aber für sich entschieden. Nun aber machte sein Gegner vorerst die deutlich bessere Figur. Kubler spielt solide, schaffte das Break zum 4:2 und blieb danach ungefährdet. Als Novak beim Stand von 3:5 und 30:15 bei Aufschlag des Kontrahenten seine Chance witterte, antwortete dieser stark und holte sich Satz eins in nur 30 Minuten mit drei Punkten in Folge.

Kubler war in Fahrt und er machte im Unterschied zum Niederösterreicher deutlich weniger unerzwungene Fehler. Mit dem zweiten sich ihm bietenden Breakball holte sich der Mann aus Brisbane gleich Novaks erstes Aufschlagspiel im zweiten Durchgang. Österreichs aktuelle Nummer zwei begann zu hadern. Breakchancen gab es hüben wie drüben keine mehr, Kubler servierte zum 2:0 in Sätzen aus.

Der Eindruck, dass Novak nun besser im Spiel war, täuschte jedoch nicht. Der Niederösterreicher erarbeitete sich die Breakchance zum 2:0, die er im zweiten Versuch nutzte. Novak ballte die Faust – kassierte aber umgehend das Rebreak. Bei 4:4 stand es rasch 0:40 aus Sicht des Österreichers, Kubler nutzte seine dritte Chance und verschaffte sich erneut einen Vorteil. Noch bevor der Australier zum Service auf den Matchgewinn antrat, beendete ein Regenschauer die Partie abrupt. Der Rasen wurde später zwar noch einmal aufgedeckt, ein Weiterspielen war jedoch nicht mehr möglich. (sid, APA, red, 30.6.2022)