Laut dem italienischen Innenministerium kamen heuer bisher 26.652 Flüchtlinge in Booten nach Italien.

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Rom – Mindestens drei tunesische Migranten sind bei der Überfahrt über das Mittelmeer in Richtung Italien ums Leben gekommen, als ihr Boot vor der Küste der Insel Djerba sank. Drei weitere Personen werden vermisst. Die anderen elf Migranten an Bord des Bootes konnten von einem Rettungsschiff aufgenommen werden, berichteten italienische Medien.

Das Rettungsschiff Ocean Viking der Hilfsorganisation SOS Méditerrannée hat binnen weniger Tage mehr als 200 Flüchtlinge im Mittelmeer in Sicherheit gebracht. In der letzten Woche nahm das Schiff insgesamt 206 Menschen an Bord, darunter 47 Frauen und 79 unbegleitete Minderjährige, wie die Organisation mitteilte. Nun wartet das Schiff auf die Erlaubnis, mit den Migranten in einen Hafen einfahren zu dürfen. Im Mai hatte die Ocean Viking nach mehreren Rettungseinsätzen tagelang warten müssen, bis sie mit fast 300 Flüchtlingen an Bord in Sizilien anlegen durfte.

750 Tote und Vermisste seit Jahresbeginn

Nach Angaben des italienischen Innenministeriums erreichten heuer bisher 26.652 Flüchtlinge in Booten Italien. Im entsprechenden Vorjahreszeitraum waren es 19.794 gewesen. Die Internationale Organisation für Migration (IOM) schätzt die Zahl der Toten und Vermissten auf der Route über das Mittelmeer nach Europa auf knapp 750 seit Jahresbeginn. Im vergangenen Jahr gab es ihren Schätzungen zufolge insgesamt 1.553 Tote und Vermisste. (APA, 1.7.2022)