Nach der tödlichen Haiattacke am Freitag wurden mehrere Strände am Roten Meer für Aktivitäten im Wasser gesperrt.

Foto: REUTERS/Mohamed Abd El Ghany

Hurghada/Kufstein – Erst am Freitag wurde bekannt, dass eine 68-jährige Österreicherin infolge einer Haiattacke ums Leben gekommen ist. Obwohl infolgedessen mehrere Strände am Roten Meer gesperrt wurden, wurde am Sonntag der zweite tödliche Haiangriff binnen weniger Tage bekannt. Die Identität der zweiten attackierten Person war unklar, der Vorfall habe sich ebenfalls am Freitag in Sahl Hasheesh südlich von Hurghada ereignet. Es ist jedoch unklar, ob es sich um dasselbe Tier gehandelt hat.

Aktivitäten im Wasser verboten

Laut Medienberichten wurden nach der Attacke am Freitag an mehreren Stränden alle "Meeresaktivitäten" verboten, einschließlich Tauchen, Schnorcheln, Windsurfen, Kitesurfen und Fischen.

Touristen verfolgten die tragischen Szenen der Haiattacke am Freitag von einem Steg aus. Einige versuchten noch, die angegriffene Frau mit einem Seil aus dem Wasser zu ziehen. Die Österreicherin konnte sich trotz ihrer schweren Verletzungen noch ans Ufer retten. Laut Medien soll ihr das Tier ein Bein und einen Arm abgerissen haben. Wie lokale Medien berichten, soll es sich bei dem Tier um einen Mako-Hai handeln. Dieser kann eine Länge von etwa zwei bis vier Metern und ein Gewicht von 590 Kilogramm erreichen.

Die Frau, die Flossen trug, wurde beim Schwimmen in der Bucht angegriffen. Laut Außenministerium handelt es sich um eine Frau aus Tirol. Die österreichische Botschaft in Kairo ist in Kontakt mit der Familie der 68-Jährigen sowie den örtlichen Behörden. Laut der Botschaft war die Tirolerin mit ihrem ägyptisch-stämmigen Lebensgefährten am Strand. Sie habe sich in einem zum Schwimmen freigegebenen Gebiet aufgehalten. Die Frau aus dem Bezirk Kufstein befand sich bereits seit 2. Juni in Ägypten auf Urlaub. Sie hinterlässt eine Tochter. Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP), der sich gerade zu einem Besuch in Kairo befindet, drückte den Angehörigen sein Mitgefühl aus.

Womöglich angelockt durch Abfälle oder Köder

Das Rote Meer ist unter anderem für Taucher ein beliebtes Reiseziel. Angriffe von Haien sind dort eigentlich sehr selten. Vereinzelt kam es aber auch hier zu tödlichen Attacken. 2018 starb ein Tourist aus Tschechien nach einem Haiangriff, 2015 kamen so auch ein Deutscher und 2010 eine deutsche Pensionistin ums Leben. Möglicherweise werden die Tiere durch Abfälle angelockt oder durch – eigentlich verbotenes – Futter und Köder von Ausflugsbooten. (APA, 3.7.2022)