Symbolbild: Hacker bei der Arbeit.

Foto: DADO RUVIC /REUTERS

Die britische Armee ist vorübergehend Opfer eines Hackerangriffs geworden. Betroffen gewesen seien die Twitter-, Facebook- und Youtube-Konten, teilte ein Sprecher der Armee am Sonntagabend mit.

Übernahme

Das Youtube-Konto sei bei dem Cyberangriff umbenannt worden und habe betrügerische Werbungen für Digitalwährungen gezeigt. Auf dem Twitter-Account seien Informationen über Non-Fungible Tokens verbreitet worden, auch das mit der Absicht, leichtgläubige Follower auszunehmen.

Das Problem sei nach rund vier Stunden behoben worden, heißt es. Die Armee habe mittlerweile jedenfalls wieder die volle Kontrolle über die Konten erlangt. Auf Twitter hat die Armee 362.000 Follower. Der Youtube-Kanal hat 177.000 Abonnenten. Eine Untersuchung des Vorfalls wurde eingeleitet.

Einschätzung

Details dazu, wie der Angriff erfolgt ist, veröffentlichte man nicht. Die Parallelität der Attacken legt aber nahe, dass es hierbei keinerlei technische Lücken bei den beiden Services ausgenutzt wurden, sonst wären wohl mehr Konten betroffen gewesen.

Insofern liegt der Verdacht nahe, dass schlicht jemand irgendwie an die Passwörter für den Login gekommen ist, etwa über eine Phishing-Attacke bei einer der betreuenden Personen. Dies wiederum würde gewisse technische Schwächen beim Schutz der Konten unterstellen, immerhin würde eine gute Form von Zwei-Faktor-Authentifizierung solche Angriffe ins Leere laufen lassen.

Zufallsfund?

Auch das Posten von Videos zu Digitalwährungen klingt nicht unbedingt nach einer Attacke eines feindlichen Staates. Insofern ist Nachlässigkeit bei der Absicherung der Accounts die wahrscheinlichere Ursache für den Vorfall. (red/Reuters, 4.7.2022)