Der britische Arzt Edward Jenner praktizierte Ende des 18., Anfang des 19. Jahrhunderts die Impfung gegen Pocken mit dem Sekret von Kuhpocken. Impfgegner seiner Zeit machten sich darüber lustig und bezeichneten seine Methode als "Verjauchung" des Blutes. Seine Methode der Impfung nahm jedoch einer gefürchteten Massenkrankheit einen Großteil ihres Schreckens.

Der britische Arzt John Snow stellte während des großen Londoner Cholera-Ausbruchs Mitte des 19. Jahrhunderts, der Teil der Cholera-Pandemie (!) von 1846 bis 1860 war, Untersuchungen an, inwieweit das verseuchte Wasser in einer Großstadt mit horriblen sanitären Verhältnissen die Ursache war. Er wurde von Anhängern der Theorie, dass verseuchte Luft ("Miasma") die Ursache sei, erbittert bekämpft.

Der österreichisch-ungarische Arzt Ignaz Semmelweis führte die hohe Mütter- und Säuglingssterblichkeit durch Kindbettfieber auf mangelnde Hygiene der behandelnden Ärzte zurück und wurde von der ärztlichen Kollegenschaft, darunter wahre Koryphäen, wütend bekämpft. Er erlebte den Durchbruch seiner Erkenntnis nicht mehr.

Heute, im 21. Jahrhundert, tritt die Medizinerin Dagmar Belakowitsch, FPÖ-Abgeordnete, im ORF auf und verteidigt ihre Aussage, die Patienten auf den Covid-Intensivstationen seien dort großteils wegen Impffolgen und nicht wegen Covid selbst. Eine bestimmte Form der unbelehrbaren Verblendung ist zeitlos. (Hans Rauscher, 4.7.2022)