Im Urlaub entspannen können geht am besten, wenn man sich vorher ein paar Gedanken gemacht hat.

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Die Urlaubssaison hat bereits begonnen, und so werden auch vermehrt Smartphones und Laptops demnächst Flughäfen und Bahnhöfe unsicher machen. Schließlich wollen viele auch im Urlaub Mails prüfen, Fotos online stellen und E-Books herunterladen. Um den Stress- und Frustlevel niedrig zu halten, speziell was die Sicherheit von Daten angeht, veröffentlichte das Bundesamt für Sicherheit und Informationstechnik (BSI) kürzlich aktuelle Tipps auf seiner Website.

Diebstahl und Verlust

Die beste Vorbereitung beginnt schon vor der Reise. Wer Dokumente wie Reisepässe, Buchungsunterlagen oder Flugtickets auf einem USB-Stick oder in seiner Cloud speichert, der sollte diese Datenspeicher mit einem Passwort schützen. Das mag ein zusätzlicher, mühsamer Schritt sein, der im Falle eines Diebstahls aber viel Stress vermeiden kann.

Generell sollten alle mitgeführten Geräte mit einem Passwort geschützt werden. Wer etwa sein Smartphone mithilfe biometrischer Gesichtserkennung freischaltet, der hat seine Daten gegenüber Gelegenheitsdieben einigermaßen gut abgesichert. Dennoch kann es sein, dass ambitionierte Hacker auch diese Sicherheitsstufe knacken. Wo es möglich ist, gilt es deshalb, eine Zwei-Faktor-Authentifizierung zu nutzen. Auch Passwortmanager erfreuen sich immer größerer Beliebtheit, erlauben sie doch komplexere Passwörter, ohne sich diese merken zu müssen. iOS schlägt diesen Service beim Erstellen eines Passworts regelmäßig vor, und auch mit Google kann man sich ein zufällig generiertes Passwort erstellen lassen. Der Markt an Drittanbietern ist hier wachsend.

Dokumente wie Reisepässe werden von vielen Urlaubern immer öfter am Smartphone abgespeichert.
Foto: imago images/Sven Simon

Zu Hause absichern

Wer Angst um sein Heim-WLAN hat, der sollte dieses in seiner Abwesenheit vom Strom nehmen – das hilft nicht nur der Sicherheit, sondern spart auch Energie. Von Fotos, die direkt aus dem Urlaub in die sozialen Netzwerke gespült werden, rät das BSI ab. Es muss schließlich nicht jeder wissen, dass man nicht zu Hause ist. Speziell, wenn die dazu passenden Adressdaten ebenfalls im Netz zu finden sind.

Hacker im Ausland

Auch auf Reisen sind die genutzten Geräte natürlich permanent Ziele für Hacker oder Viren. So sollten alle Geräte auf dem neuesten Stand in Sachen Betriebssystem, Virenschutzsoftware und Firewall sein. Im Idealfall prüft man auch, ob man gerade sein eigenes Datenlimit überschreitet und dadurch Extragebühren verrechnet werden oder ob man öffentliche WLANs nutzt. Bewegt man sich in diesen, sollte dem Nutzer klar sein, dass Daten wie etwa die besuchten Websites dem Eigentümer angezeigt werden können. WLANs, die völlig ohne Passwortschutz funktionieren, sollte man generell meiden.

Wer sich alternativ in Internetcafés oder am Computer des Hotels in seine sozialen Netzwerke oder seinen Gmail-Account einloggt, der sollte sichergehen, dass er alle Einlog-Daten verlässlich wieder löscht beziehungsweise auch das Verlaufsverzeichnis im Browser. Onlinebanking und andere heikle Daten sollte man auf öffentlichen PCs im Idealfall gar nicht nutzen. Auch im Urlaub gilt, die Internetadressen von Websites wie Banken immer manuell einzugeben. Fremdlinks, etwa aus SMS, können von Kriminellen stammen und sind meist nur an unauffälligen Rechtschreibfehlern erkennbar.

Digital Detox

Unabhängig von diesen praktischen Tipps rät das BSI, wirklich nur IT-Geräte mit in den Urlaub zu nehmen, die wirklich unverzichtbar sind. Die Gefahren und das zusätzliche Gepäck sprechen oft gegen die Mitnahme des Firmenlaptops oder dreier verschiedener Familien-Tablets. Man solle, so das BSI, doch auch dem "digitalen Ich" ein paar freie Tage gönnen. Ungewohnt, nicht nur für Digital Natives, aber sicher einen Versuch wert. (aam, 6.7.2022)