Die Gruppe von 99 Zwölf- bis Vierzehnjährigen und acht Begleitpersonen aus Rheinland-Pfalz war am 7. Juni im Kleinwalsertal in Bergnot geraten.

Foto: LANDESPOLIZEIDIREKTION VORARLBERG

Bregenz – Das deutsche Bundesland Rheinland-Pfalz übernimmt die Kosten für die Rettung von 99 Schülern und acht Begleitern aus Bergnot im Kleinwalsertal in Vorarlberg. Das berichtete die Deutsche Presse-Agentur am Dienstag unter Berufung auf das zuständige Bildungsministerium. Die Rechnung belaufe sich auf exakt 13.291,57 Euro und sei mittlerweile an der Schule eingetroffen.

"Das Bildungsministerium wird die Rechnung prüfen und – sofern die Rechnung keine grundsätzlichen Zweifel aufwirft – diese selbstverständlich auch bezahlen", sagte ein Sprecher. Alle Fragen im Zusammenhang mit der Kostenübernahme würden geprüft, darunter auch mögliche Rückforderungen etwa an Lehrer. Dies sei aber nur dann denkbar, wenn den Verantwortlichen ein Vorsatz oder grobe Fahrlässigkeit nachgewiesen werden könne, wofür die juristischen Anforderungen sehr streng seien. Für die Schüler würden jedenfalls keine Kosten entstehen.

Zwei verletzte Schüler

Die aus 99 Zwölf- bis Vierzehnjährigen und acht Begleitpersonen bestehende Gruppe aus einem Gymnasium in Maxdorf war am 7. Juni auf einer nicht beschilderten Tour auf dem schmalen Heuberggrat, der laut Polizei "Schwindelfreiheit, Trittsicherheit sowie Erfahrung im alpinen Gelände erfordert", in Bergnot geraten. Grundlage für die Auswahl der Tour war eine Bewertung auf einer Bergsteigerseite im Internet gewesen. Etwa 70 Personen wurden mit zwei Hubschraubern mittels Taubergung und Evakuierungssets geborgen, die anderen stiegen von der Bergrettung begleitet ab. Zwei Schüler verletzten sich leicht. Die Staatsanwaltschaft Feldkirch ermittelt wegen fahrlässiger Gemeingefährdung, weitere Angaben machte Sprecher Heinz Rusch nicht. (APA, 5.7.2022)