Die Aktivistinnen und Aktivisten sprühten die Wörter No New Oil (Kein neues Öl) unter den Rahmen des Kunstwerks.

Foto: AP / James Manning

London – "Das letzte Abendmahl" in der Royal Academy in London ist das jüngste Gemälde, das ins Visier von Klimaprotestierenden geraten ist. Vier Aktivistinnen und Aktivisten der Gruppe Just Stop Oil (Stoppt einfach das Öl) haben ihre Hände an den Rahmen des Renaissance-Kunstwerks geklebt, das in der Piccadilly-Galerie in London hängt. Außerdem sprühten sie den Slogan No New Oil (kein neues Öl) unter den Rahmen des Kunstwerks. Am Montag hatten sich zwei Mitglieder derselben Gruppe an ein Gemälde in der National Gallery am Trafalgar Square geklebt.

"Das letzte Abendmahl" zeigt die berühmte Szene, in der Jesus zum letzten Mal mit seinen zwölf Aposteln isst und einen von ihnen davor warnt, ihn zu verraten. Bei dem Bild in der Piccadilly-Galerie handelt es sich um eine Kopie. Man nimmt an, dass es von Giampietrino, einem Schüler von Leonardo da Vinci, gemalt wurde, der das Meisterwerk um 1520 kopierte.

Establishment habe Junge verdammt

Die 21-jährige Klimaaktivistin Jessica A. sagte in einem Bericht der BBC: "Ich bin Kunststudentin, aber es gibt keinen Platz für mich, meiner Berufung als Künstlerin in einer Welt nachzugehen, in der ich keine Zukunft habe." Das Establishment habe junge Menschen zum Leid verdammt, wird die Aktivistin weiter zitiert. "Ich bin empört, und das sollten Sie auch sein." Die Gruppe gab an, sie wolle weiterhin "friedlich stören", bis die britische Regierung zustimmt, alle neuen Projekte für fossile Brennstoffe zu stoppen.

Am Montag überdeckten Demonstranten derselben Gruppe das idyllische Gemälde "Der Heuwagen" von John Constable mit einer eigenen apokalyptischen Version des Bildes. Anschließend haben sich die beiden selbst an das Gemälde geklebt. Zuvor hatte Just Stop Oil laut BBC auch in einer schottischen Kunstgalerie protestiert. Laut Polizeibehörden sollen weitere Aktionen zivilen Ungehorsams folgen. (wisa, 5.7.2022)