Während Barkindos Vorsitz ging die Gruppe im Rahmen der Opec+-Koalition eine Partnerschaft mit Russland ein.

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Wien/Abuja – Mit nur 63 Jahren ist der Generalsekretär der Opec Mohammed Barkindo am Dienstag verstorben, wie Mele Kyari von der Nigerian National Petroleum Corporation bekanntgab. Zur Todesursache gab er keine Auskunft.

Der nigerianische Politiker war vom 1. August 2016 bis zu seinem Tod am 5. Juli Generalsekretär der Opec, der Organisation erdölexportierender Länder mit Sitz in Wien. Dem Kartell gehören große Erdölstaaten wie Saudi-Arabien, der Iran, Kuweit, Venezuela, die Vereinigten Arabischen Emirate sowie Nigeria an.

Turbulente Zeiten der Opec

Barkindo befand sich in den letzten Wochen der sechsjährigen Amtszeit als Generalsekretär und war laut Bloomberg aus Wien zurück in die nigerianische Hauptstadt Abuja gekehrt, um sich auf eine Karriere nach der Opec vorzubereiten. Er leitete die Organisation während einer turbulenten Zeit, beginnend mit der Gründung der Opec+-Koalition nur wenige Monate nach seinem Amtsantritt. Dabei ging die Gruppe eine einst undenkbare Partnerschaft mit Nichtmitgliedern wie Russland ein. Barkindo war diplomatisch sehr aktiv, um die ölproduzierenden Länder zusammenzubringen. Dafür traf er sich persönlich mit führenden Politikern, darunter Russlands Präsident Wladimir Putin.

Während Barkindos Amtszeit gab es eine Reihe von Ölproduktionskürzungen, mit denen die globalen Ölmärkte im Gleichgewicht gehalten werden sollten. Diese gipfelten in den beispiellosen Rückgängen während der Corona-Pandemie im Jahr 2020. Sein Nachfolger, Haitham Al-Ghais aus Kuwait, soll das Amt bereits Anfang des nächsten Monats antreten. (wisa, 6.7.2022)