Die EZB will im Oktober 2013 über die Einführung der Digitalwährung entscheiden.

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Frankfurt – Die Europäische Zentralbank (EZB) kommt aus Sicht der Deutschen Bundesbank mit dem Projekt eines digitalen Euro gut voran. Vor 2026 sei aber nicht mit dessen Einführung zu rechnen. Es sei wichtig, dass bei dem Vorhaben sehr sorgfältig vorgegangen werde, sagte Bundesbank-Vorstand Burkhard Balz am Mittwoch in Frankfurt. "Ich würde persönlich in der Einschätzung sagen, von den 100 Projekten bei Zentralbanken weltweit befindet sich das Eurosystem irgendwo im zweiten Viertel", sagte Balz.

"Also wir sind nicht so schlecht unterwegs", fügte er hinzu. Balz ist bei der Deutschen Bundesbank unter anderem für das Gebiet Zahlungsverkehr zuständig. Zudem ist er Mitglied in einer hochrangigen Taskforce bei der EZB, die das Projekt eines digitalen Euro betreut.

Entscheidung für oder gegen digitalen Euro soll im Herbst 2023 fallen

Nach Einschätzung von Balz wird ein Digital-Euro – sofern die EZB dafür grünes Licht gibt – nicht vor dem zweiten Halbjahr 2026 eingeführt. "Zweite Jahreshälfte 2026, möglicherweise ein Jahr später, aber jedenfalls nicht vor der zweiten Jahreshälfte 2026", sagte er. Die EZB hatte im vergangenen Herbst eine zweijährige Untersuchungsphase eingeleitet, um die Kerneigenschaften für eine digitale Version der Gemeinschaftswährung festzulegen. Im Oktober 2023 soll dann bei der EZB die Entscheidung fallen, ob es grünes Licht für die Einführung eines digitalen Euro geben soll. Schätzungen zufolge dürfte es dann nach der Entscheidung noch einmal rund drei Jahre dauern, bis er an den Start geht.

Viele Fragen zu der digitalen Währung sind noch offen, etwa,ob sie auf der Blockchain-Technologie beruhen soll wie Kryptowährungen, zum Beispiel der Bitcoin oder Ether. (APA, red, 6.7.2022)