Rote Göttin unterwegs. Und unter Zugzwang.

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Spielberg – Trocken, aber eher kühl – angesichts der Wettervorhersage liegt es am Formel-1-Zirkus selbst, am Wochenende für eine heiße Show in Spielberg zu sorgen. Die Voraussetzungen sind gegeben. Vor dem Grand Prix von Österreich am Sonntag (14 Uhr) steigt am Samstag (16.30 Uhr) das zweite Sprintrennen der Saison und also schon am Freitag (17 Uhr, alle ORF 1 und Servus TV) ein Qualifying.

Die Erwartungen sind angesichts der vergangenen Rennen hoch, weshalb nach dem Zuseherrekord in Silverstone, das insgesamt 400.000 Fans begrüßte, auch in der Steiermark ein Massenauflauf angesagt ist. Im Unterschied zu England darf sich Weltmeister Max Verstappen auf ein halbes Heimrennen freuen, die "Orange Army" beansprucht zehntausende Eintrittskarten und hat hohe Erwartungen. Im Vorjahr gewann Verstappen innert einer Woche den GP der Steiermark und von Österreich.

Der im Vorjahr eingeführte Sprintbewerb über 100 Kilometer gibt dem 24-jährigen Champion aus den Niederlanden die Gelegenheiten, noch mehr der durch Rang sieben in Silverstone verlorenen Punkte gutzumachen. Schon im Imola hatte er sich die acht Zähler für den Sieg im Rennen vor dem Grand Prix gesichert. An der Siegfähigkeit des Red Bull gibt es keinen Zweifel, in England warf Verstappen ein Unterbodenschaden aus der Spitze, Teamkollege Sergio Perez, zwischenzeitlich Schlusslicht, raste auf Rang zwei hinter Premierensieger Carlos Sainz im Ferrari.

Leclerc frustriert

Die Boliden der Scuderia könnten auf dem 4,318 Kilometer langen Red-Bull-Ring mit seinen drei langen Geraden und nur zehn Kurven wegen der starken Power Unit erneut dominieren, allerdings leisten sich die Italiener deutlich mehr strategische Fehler. Charles Leclerc, dem als WM-Dritten hinter Perez schon 43 Zähler auf Spitzenreiter Verstappen fehlen, wurde in England erneut schwer frustriert. Sainz hatte dem im Grund schnellsten Mann des Feldes die Schützenhilfe verweigert. Dass Teamchef Mattia Binotto nach dem Rennen Fehler eingestand, war dem 24-jährigen Monegassen jedenfalls kein Trost, zumal das Team Sainz noch ausdrücklich in Schutz nahm. (red, 6.7.2022)