Die 2007 in Dienst gestellte MSC Orchestra vor Venedig wird noch von Dieselmotoren angetrieben.

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Die schweizerisch-italienische Reederei MSC hat den Bau von zwei Kreuzfahrtschiffen angekündigt, die auch mit Wasserstoff betrieben werden sollen. Investiert werden 3,5 Mrd. Euro, teilte MSC am Donnerstag mit. In der Summe enthalten sind auch jeweils 120 Mio. Euro für die Ausstattung älterer Modelle mit Flüssigerdgas-Motoren.

In See stechen sollen die beiden Schiffe 2027 und 2028. Explora Journeys, die Luxusreisemarke der Kreuzfahrtsparte von MSC, wird damit auf sechs Schiffe anwachsen. Für den Bau holt MSC einmal mehr den italienischen Schiffsbauriesen Fincantieri mit an Bord.

Weniger Methanausstoß

Die beiden Luxuskreuzfahrtschiffe würden dabei mit bisher einzigartigen Umwelttechnologien und Lösungen ausgestattet. Eine neue Generation von Flüssigerdgas-Motoren soll etwa das Problem des Methanschlupfes bekämpfen – dies bezeichnet das Entweichen von nicht genutztem und nicht verbranntem Methan in die Atmosphäre.

Zudem sollen die Schiffe mit einem Auffangbecken für flüssigen Wasserstoff ausgestattet werden. Der kohlenstoffarme Treibstoff werde dann eine Sechs-Megawatt-Brennstoffzelle antreiben, um emissionsfreien Strom für die Kabinen, Restaurants sowie weitere Infrastruktur zu erzeugen. Im Hafen angelegt sollen die Schiffe dadurch mit "Null-Emissionen" laufen.

Zunächst Flüssigerdgas

Der Schifffahrtskonzern sieht darin denn auch einen wichtigen Schritt zum Ziel, bis 2050 seinen gesamten Kreuzfahrtbetrieb emissionsfrei zu gestalten (der gesamte emissionsfreie Schiffsbetrieb soll bis 2050 erreicht werden, bis 2030 sollen einzelne emissionsfreie Schiffe in Dienst gestellt werden). Eine entscheidende Übergangsrolle misst MSC dabei dem Flüssigerdgas zu. Dies sei der sauberste Schiffskraftstoff, der derzeit in großem Maßstab verfügbar ist. CO2-Emissionen könnten dadurch im Vergleich zu herkömmlichen Kraftstoffen um bis zu 25 Prozent reduziert werden. (APA, red, 7.7.2022)