Die UNIQA ist derzeit noch in Russland aktiv. Man prüfe aber alle Optionen für die Zukunft am russischen Markt.

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Wien/Kiew/Moskau – Der UNIQA-Versicherungskonzern hat im Rahmen der Abschlussarbeiten für das erste Halbjahr einen voraussichtlichen Wertminderungsbedarf auf russische Anleihen in der Höhe von 127 Millionen Euro festgestellt. Diese Wertminderung betreffe russische Staats- und Unternehmensanleihen mit Anschaffungskosten von 156 Millionen Euro, die in den Währungen Euro, US-Dollar und Russischem Rubel denominiert seien, teilte die UNIQA-Versicherungsgruppe am Freitag mit.

Die russischen Anleihen werden über UNIQA-Konzerngesellschaften außerhalb Russlands gehalten. Der Versicherungskonzern erwartet nun für das erste Halbjahr ein Ergebnis vor Steuern im Bereich von 145 bis 165 Millionen Euro. Im ersten Halbjahr 2021 lag der Gewinn vor Steuern noch bei 216 Millionen Euro. Das endgültige Ergebnis vor Steuern wird mit dem UNIQA-Halbjahresfinanzbericht 2022 am 19. August veröffentlicht.

Die UNIQA ist derzeit noch in Russland aktiv. Man prüfe aber alle Optionen für die Zukunft am russischen Markt, bis hin zu einem vollständigen Ausstieg, so UNIQA-Chef Andreas Brandstetter im Mai. Eine Entscheidung darüber könne man nur gemeinsam mit der Raiffeisen Bank International (RBI) treffen, "wir stehen in Gesprächen dazu". Denn an der Lebensversicherungsgesellschaft in Russland hält die UNIQA 75 Prozent, die RBI 25 Prozent. (APA, 8.7.2022)