(Arbeitszimmer. An seinem Schreibtisch der Ex-Gesundheitsminister Anschober vor einem aufgeklappten Laptop.)

Ex-Gesundheitsminister Rudolf Anschober.
Foto: Heribert CORN

ANSCHOBER (Gedankenstimme): Mein Weg. Hm. Mein Weg. Nicht einfach. (Überlegt. Kurze Pause, dann entschlossen:) Mein Weg. (Beginnt zu schreiben:) Das waren zwei intensive Monate für mich: 30 Lesungen meines Buches "Pandemia" (Verlag Paul Zsolnay, 272 Seiten, € 24,95) in ganz Österreich, in Mondsee, in Traun, im Kino Lambach, in Wien, in Frohnleiten und so weiter und so weiter. 7000, ach was, fast 8000 Kilometer mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurückgelegt, mehr als 1200 Bücher signiert. Manchmal war so ein Andrang, dass mir schon die Hand wehgetan hat, dann habe ich – ich weiß, das war nicht ganz korrekt – gesagt, entschuldigen Sie mich einen Augenblick, ich muss auf die Toilette, und habe mich davongeschlichen durch den Hinterausgang, sonst hätte ich sicher noch 300 oder 400 Bücher mehr signieren müssen.

Aber diese Mühe war eine Freude: 28 Lesungen fanden vor vollem Haus statt (für die zwei, bei denen es noch freie Plätze gab, waren Säle gebucht worden, da hätte wohl auch Rainhard Fendrich Schwierigkeiten gehabt, die vollzukriegen), mehr als 4000 Menschen sind gekommen, um mir zuzuhören, und da sind die Veranstalter und die Bekannten und Verwandten nicht mitgerechnet, in Wirklichkeit waren es also wohl eher an die 5000.

Was aber dann in den drei Stunden der Veranstaltung passiert ist, hat mich noch mehr gefreut als diese Zahlen: ein enormes Interesse nicht nur an meinem Buch "Pandemia" (Verlag Paul Zsolnay, 272 Seiten, € 24,95), sondern auch an der Pandemie und den Zusammenhängen, an den Ursachen der Krisen und was wir aus ihnen lernen können. Diese Lesereise war ein ermutigender Beginn, den ich im Herbst fortsetzen werde. Gut möglich, dass ich dann sogar über 9000 Kilometer in öffentlichen Verkehrsmitteln zurücklegen werde, um meinem Publikum Gelegenheit zu geben, mein Buch "Pandemia" (Verlag Paul Zsolnay, 272 Seiten, € 24,95) kennenzulernen und signieren zu lassen, und um mit den Menschen zu diskutieren, im Tagungshaus Wörgl beispielsweise, in der Buchhandlung LeseTräume in Hallein, im Offenen Haus Oberwart oder auch in der Propstei St. Gerold. Vor dem Signieren fürchte ich mich zwar ein bisschen nach den Erfahrungen der letzten zwei Monate, aber ich – ... (laut:) Scheiße! Spaltenende! Jede Woche dasselbe! (Klappt wütend den Laptop zu.) Kürzen, kürzen, das ist das Einzige, was sie wollen!

(Vorhang)
(Antonio Fian, 8.7.2022)