Schauspiellegende Hugh Grant trollte einen britischen Parlamentarier.
Dieses Interview hätte sich der konservative britische Abgeordnete Chris Philp sicher anders vorgestellt: Eigentlich sollte es um die Rücktrittserklärung des Premierministers Boris Johnson gehen, als der 46-Jährige vor die Kamera des Fernsehsenders Sky News trat.
Doch statt für die Neuigkeiten aus der Innenpolitik interessierten sich die Zuseher eher für den Soundtrack des Interviews. Plötzlich tönte nämlich die Titelmelodie von "Benny Hill" durch Westminster. Die fröhliche Musik wird gerne für ausgefallene, lustige oder absurde Situationen verwendet. Der Clip ging mittlerweile viral und sorgt für Lacher im Netz.
Verantwortlich für die Störaktion sind Schauspiellegende Hugh Grant und der Pro-EU-Aktivist Steve Bray. Grant hatte den Aktivisten via Twitter dazu aufgestachelt, die Melodie mit dem offiziellen Namen "Yakety Sax" aus seiner Lautsprecheranlage dröhnen zu lassen. Bray ließ sich nicht lange bitten, und schon erschallte die fröhliche Clownsmusik in ganz Westminster. Der Aktivist veröffentlichte daraufhin ein Video, in dem die Menschen im College Green Park tanzen.
Die musikalische Trollerei war aber bei weitem nicht Brays erster Stunt. Erst am Tag zuvor wurde vor den Houses of Parliament lautstark "Bye Bye Boris" geschmettert – eine modifizierte Version von "Bye Bye Baby" . Das zu der Zeit moderierende Duo nahm die Störung der laufenden Sendung mit Humor, und nach anfänglicher Ratlosigkeit tanzte es sogar mit.
Protest gegen Brexit und Johnson
Bray protestiert regelmäßig mittwochs vor dem Palast – zuerst tat er es, um gegen den Brexit zu demonstrieren, später schoss er sich auf Premier Boris Johnson ein. Zuletzt wurde ihm von der Polizei seine leistungsstarke Musikanlage weggenommen, weil ihm sein "lautstarker Protest" verboten wurde. Er bezeichnete die Beamten daraufhin als einen "Haufen Faschisten".
Hugh Grant hörte, dass Bray seine Anlage wieder zurückbekommen hatte, und twitterte diesem den Musikwunsch, den Bray natürlich sofort erfüllte und womit sich beide den ewigen Ruhm des Internets sicherten. (pez, 8.7.2022)