"Achtung, Reichelt!" heißt das Videoformat von und mit Julian Reichelt.

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I’ll be back!" Das hat nicht nur weiland Arnold Schwarzenegger als Terminator versprochen, sondern auch Julian Reichelt, als der Springer-Verlag ihn im Herbst feuerte. Und der ehemalige Bild-Chefredakteur hielt Wort.

Zuerst verdaute er den Rauswurf nach der Affäre um Sex und Machtmissbrauch im eigenen Haus, dann beglückte er seine Fans mit einem Auftritt bei Servus TV und via Twitter. Aber das alles sind natürlich Kinkerlitzchen für einen, der aus dem Medien-Olymp gestoßen wurde.

Also sendet der 42-Jährige seit neuestem auf einem eigenen Youtube-Kanal. Achtung, Reichelt! heißt das Videoformat. Auffällig: Offenes Hemd und Brusthaar sind passé, Reichelt trägt jetzt Anzug und Krawatte. So zieht er gegen die Mächtigen, im Speziellen Olaf Scholz und Robert Habeck, zu Felde.

"Mangel-Kanzler"

Der deutsche Kanzler ist ein "Mangel-Kanzler", es herrscht "Scholzflation", Scholz macht alles falsch. Der grüne Wirtschaftsminister wird gebasht, weil er vor lauter Arbeit ohnehin nicht mehr weiß, wie er sein Geld ausgeben soll, Scholz weil er den Deutschen keine Spartipps à la weniger duschen geben mag.

Immer wieder reißt Reichelt Aussagen der beiden heraus und gibt seinen Senf dazu. Es geht gegen die da oben, die denen da unten nicht genug helfen. Oben, das ist übrigens dort, wo man teures Fleisch isst und Tesla fährt – während das Volk sich nichts leisten kann.

Auch sonst sieht Reichelt Düsternis: Kinder müssten wegen der Gaskrise bald durch unbeleuchtete Straßen, auf denen Männer ohne Arbeit rumlungern.

Da vertuscht auch der neue Anzug nix. Der Sound ist wie früher, Deutschland steht kurz vor dem Untergang. Man muss nicht dabei sein. (Birgit Baumann, 9.7.2022)