Der Doktor und der Weltmeister.

Foto: IMAGO/F1 Grand Prix van Austria

Spielberg – Red-Bull-Mastermind Helmut Marko hat sich einmal mehr vom aktuellen Formel-1-Weltmeister Max Verstappen begeistert gezeigt. "Er ist sicher unsere größte Erfolgsgeschichte. Trotz Vettel mit vier Titeln", sagte der 79-Jährige im Interview der Tageszeitung "Kurier" (Samstagsausgabe). "Max ist mit 24 ja noch immer sehr jung, aber dennoch schon außerordentlich erfahren." Der Deutsche Sebastian Vettel hat mit Red Bull Racing von 2010 bis 2013 alle WM-Titel abgeräumt.

Von den ehemaligen Fahrern, die er im Laufe der Jahre begleite, habe er sich von Daniel Ricciardo, nun bei McLaren, mehr erwartet. "Der hat bei uns Vettel dominiert und mit Verstappen mitgehalten, aber ein Team kann er offenbar nicht anführen", sagte Marko, der seit Beginn des Engagements von Red Bull in der Formel 1 im Jahr 2005 der wichtigste Vertraute von Firmenchef Dietrich Mateschitz in Motorsport-Fragen ist. Juan Pablo Montoya sei ein "fauler Hund, dazu noch undiplomatisch" gewesen. "Eine tödliche Kombination."

Filterung der Nachwuchstalente

Der Steirer ist unter anderem für die Filterung der Nachwuchstalente zuständig und muss in dieser Funktion viele schlechte Nachrichten übermitteln. Ein schlechtes Gewissen habe er deswegen nicht: "Ein Fahrer wie Jean-Éric Vergne (58 Rennen für das Red-Bull-Zweitteam; Anm.) verdient in der Formel E vier Millionen pro Saison. Es mag hart klingen, aber: Das Abfallprodukt der Formel 1 ist eine gute Karriere in einer anderen Serie."

Marko äußerte sich auch über eine mögliche Kooperation von Red Bull und Porsche, an der im Hintergrund derzeit gearbeitet wird. Eine solche Partnerschaft würde beiden Marken "werbetechnisch, aber auch technologisch völlig neue Dimensionen eröffnen. Und es könnte auch den Fortbestand von Red Bull Racing sichern. Das Alter von Dietrich Mateschitz (78; Anm.) spielt bei all diesen Überlegungen mittlerweile auch eine Rolle", gab er zu. (APA; 9.7.2022)