Aufgrund hoher Temperaturen löste sich am Berg Marmolata in Norditalien eine Eisplatte. Elf Personen kamen dabei ums Leben, acht wurden verletzt.

Foto: REUTERS/GUGLIELMO MANGIAPANE

Trient – Angehörige der Todesopfer des Gletscherbruchs in den Dolomiten vor acht Tagen haben mit einem Hubschrauber am Sonntagnachmittag den Ort der Tragödie überflogen. An Bord befanden sich auch Psychologen und Psychologinnen, berichteten italienische Medien. "Wir haben Angehörige begleitet, die den Todesopfern die letzte Ehre erweisen wollten", sagte die Psychologin Adriana Manila laut Medienangaben.

"Es war ein emotionaler und bewegender Moment. Eines der Familienmitglieder sagte, er wolle den Ort sehen, der die Opfer von nun an beherbergen wird", berichtete die Psychologin.

Suchaktion wird fortgesetzt

Inzwischen geht die Suchaktion im Unglücksgebiet weiter. Zwar wurden mittlerweile alle Leichen geborgen, doch ein 21-köpfiges Team mit Hundeeinheiten erreichte auch am Sonntag den Unglücksort, um im schmelzenden Eis Funde zu bergen, die für die Ermittlungen nützlich sein könnten.

Bei den Toten handelt es sich um sechs Männer und drei Frauen aus Italien sowie zwei tschechische Bergsteiger. Das jüngste Opfer war Medienberichten zufolge ein 22 Jahre alter Mann aus Vicenza. Acht Menschen wurden verletzt. Ihr Zustand sei stabil, hieß es zuletzt vom Krankenhaus. Ein 67-jähriger deutscher Bergsteiger, der bei dem Unglück verletzt worden war, wurde am Samstagvormittag aus dem Spital Ulss Dolomiti in der Stadt Feltre entlassen. Auf Facebook veröffentlichte das Krankenhaus ein Bild des Mannes mit verbundenen Armen und Händen. An der Stirn und den Beinen waren Blessuren zu erkennen. (APA, 11.7.2022)