Gute Nachrichten für Chrome-Fans.

Foto: Proschofsky / STANDARD

Es gab eine Zeit, da galt Chrome als besonders schlanker Browser. Ein Ruf, der einen entscheidenden Anteil am rasanten Aufstieg zur am meisten genutzten Software in diesem Bereich hatte. Mittlerweile hat sich diese öffentliche Wahrnehmung aber gedreht: Der Google-Browser gilt vielen als Ressourcenfresser. Gerade in Hinblick auf die resultierende Akkulaufzeit schneiden Konkurrenten wie Edge oder Safari oftmals besser ab.

Reaktion

Das will Google natürlich nicht so auf sich sitzen lassen, also hat man zuletzt einige Optimierungen vorgenommen. Nun naht eine weitere Verbesserung, die durchaus signifikante Auswirkungen haben könnte. In aktuellen Testversionen experimentiert Google mit weiteren Beschränkungen für gerade nicht aktiv genutzte Tabs, berichtet About Chromebooks.

"Quick intensive throttling" nennt sich das Feature, das in Testversionen für Chrome 105 über eine versteckte Einstellung ausprobiert werden kann. Dieses führt dazu, dass die Ressourcen für im Hintergrund geöffnete Tabs bereits nach zehn Sekunden statt wie bisher fünf Minuten reduziert werden. Und zwar so, dass diese Seiten dann üblicherweise nur mehr einmal pro Minute anstehende Aufgaben abwickeln können.

Relationen

Laut Google soll diese Maßnahme im Schnitt rund zehn Prozent bei der vom Browser genutzten CPU-Zeit einsparen – was sich dann wiederum in einer längeren Akkulaufzeit niederschlagen soll. Wie immer bei solchen Zahlen gilt, dass all das massiv von der eigenen Nutzung abhängt. Wer besonders viele Tabs gleichzeitig offen hat, wird davon mehr profitieren als eine Userin, die nur wenige Seiten geöffnet hat.

Das Ganze ist eine Weiterentwicklung frühere Maßnahmen – mit Chrome 87 waren erste Beschränkungen für Hintergrund-Tabs verkündet worden. Google sprach damals von den "größten Performancegewinnen seit Jahren".

Ausblick

Wann diese Neuerung schlussendlich in einer stabilen Version landet und dort auch von Haus aus aktiviert ist, lässt sich nicht so einfach sagen. Immerhin hängt dies davon ab, wie die aktuell laufenden Tests ausgehen, also ob man etwa auf unerwünschte Nebeneffekte stößt. Frühestens dürfte es aber mit Chrome 105 so weit sein, das Mitte August fertig werden soll. (apo, 11.7.2022)