"Wer nur knapp drei US-Dollar pro Tag zum Überleben hat, kann sich die Verdoppelung der Brotpreise einfach nicht leisten", mahnte die Organisation in ihrem Bericht.

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Berlin – Der starke Anstieg der Nahrungsmittelpreise hat laut der deutschen Welthungerhilfe die Krise in vielen Ländern verschärft. Dürren wie aktuell am Horn von Afrika oder im vergangenen Jahr in Madagaskar zeigten die fatalen Folgen des Klimawandels, erklärte Generalsekretär Mathias Mogge in dem am Dienstag veröffentlichten Jahresbericht der Hilfsorganisation: "Wer nur knapp drei US-Dollar pro Tag zum Überleben hat, kann sich die Verdoppelung der Brotpreise einfach nicht leisten."

Millionen Menschen stünden am Rande einer Hungersnot, denn die Familien hätten keinerlei Ressourcen mehr. Die gestiegenen Preise träfen diejenigen am härtesten, die ohnehin zu den Ärmsten gehörten.

Ukraine-Krieg verschlimmert Hungerkrise

Auch bewaffnete Konflikte trieben immer mehr Menschen in Hunger und Not: "Gemeinsam mit unserem europäischen Bündnis Alliance 2015 unterstützen wir Bedürftige in der Ukraine und Flüchtlinge in den angrenzenden Ländern wie Polen und der Republik Moldau", erläuterte Welthungerhilfe-Präsidentin Marlehn Thieme.

Die Verteilung von Nahrungsmitteln und Hygieneartikeln stand demnach in den ersten Wochen nach Ausbruch des Krieges im Mittelpunkt, jetzt werde die Hilfe auch durch Bargeldverteilungen ausgeweitet: "Gleichzeitig spüren wir in unseren übrigen Projektländern die dramatischen Folgen der steigenden Nahrungsmittelpreise. Wir sind doppelt gefordert."

Allein im Jahr 2021 hat die deutsche Welthungerhilfe nach eigenen Angaben in 36 Ländern mit 526 Auslandsprojekten rund 16,6 Millionen Menschen unterstützt. Auch während der Corona-Pandemie hat die Organisation demnach dank lokaler Partner schnelle Soforthilfe in akuten Notlagen leisten sowie regional angepasste langfristige Konzepte umsetzen können. (APA, 12.7.2022)