"Thema" vom Montag zum Nachsehen in der ORF-TVthek.

Foto: screenshot, ORF-tvthek

Jahrzehntelang lebte Birgit in Vorarlberg als Ehefrau und Mutter – bis sich ihr Mann in eine andere Frau verliebte. Nach der Trennung wurde für die Krankenpflegeperson "immer klarer und klarer": Birgit passt nicht in Kategorien wie "weiblich" oder "männlich": Birgit ist nichtbinär. Und eine der Hauptfiguren von Christoph Feursteins Beitrag "Non-binär – weder Mann, noch Frau" in Thema am Montagabend auf ORF 2.

Zu Wort kommen auch die ebenfalls nichtbinären Noah und Jona. Als Jona auf dem Klassenfoto in der Schule breitbeinig dasitzt und nicht wie die anderen Mädchen die Hände im geschlossenen Schoß abgelegt hat. Dafür wurde Jona gehänselt und beschimpft – "da war schon klar, was die Erwartungshaltung ist". "Durch unsere bloße Existenz zerstören wir Weltbilder", erklärt Noah die Anfeindungen, denen nichtbinäre Menschen ausgesetzt sind. Dabei sei die Geschlechtsidentität keine Krankheit, "nichts Schlimmes, das ich habe – das bin ja einfach nur ich."

Feurstein spricht mit viel Gespür und Sensibilität mit den Personen, die in seinem Film vorkommen – und verdeutlicht dem Publikum gleichzeitig die gesellschaftliche Tragweite der hochemotionalen Geschlechterdiskussion. Weil die Erwartungshaltung an Menschen je nach ihrem (vermuteten) Geschlecht ja auch jene Menschen einschränkt, die sich mit ihrem zugewiesenen Geschlecht identifizieren.

Zu Wort kommt auch die nichtbinäre Dragqueen Metamorkid: "Ich glaube, wenn ich als junges Ich jetzt auf mich schauen könnte, wäre ich wahnsinnig stolz und glücklich, wo ich es hingeschafft habe." (Sebastian Fellner, 12.7.2022)