Fünf von sechs Conrad-Filialen in Österreich schließen mit Ende Dezember 2022.

Foto: conrad.at

Nach den Conrad-Filialschließungen in Deutschland bleibt auch Österreich nicht verschont: Der Elektronikhändler sperrt einen Großteil seiner Stores zu. Betroffen sind die Filialen in Wien Meiselmarkt, in Wien Stadlau, jene in der SCS, in Salzburg und in Graz. Nur die Filiale in Leonding bei Linz wird bestehen bleiben, wie das Unternehmen mitteilte. Der Grund liegt laut dem Unternehmen in der Corona-Pandemie: Diese habe den Trend zum Online-Einkauf noch verstärkt.

Bereits Mitte April hatte Conrad Electronic angekündigt, fast alle Filialen in Deutschland zu schließen. Neue Zweigstellen würden ausschließlich für Geschäftskunden eröffnet, hieß es damals. Von den elf Filialen in Deutschlang soll nach den Plänen des Unternehmens lediglich eine erhalten bleiben. Eine weitere Niederlassung dient ausschließlich Geschäftskunden. Im April hatte Conrad noch angekündigt, über die Zukunft der "Megastores" in Österreich eine separate Entscheidung zu treffen. Diese dürfte nun endgültig gefallen sein: Die betroffenen Filialen werden mit Ende Dezember 2022 geschlossen.

Weniger Kundschaft im stationären Handel

Das Unternehmen kündigt darüber hinaus einen Wechsel in der Strategie an: Künftig werde man den Fokus verstärkt auf Geschäftskunden legen, so Conrad in einer Aussendung. Ziel sei es, zur führenden Business-to-Business-Beschaffungsplattform Europas zu werden.

Immer weniger Menschen würden den stationären Handel aufsuchen – ein Trend, den die Corona-Pandemie nur noch weiter verstärkt hat. "Auch wenn es uns sehr schwer fällt: Die Kund:innen haben entschieden, und wir haben uns daher nach intensiver Prüfung entschlossen, fünf unserer sechs Filialen in Österreich zum Ende des Jahres zu schließen", so Conrad-Österreich-Geschäftsführer Markus A. Zettl.

"Diese Entscheidung ist uns vor allem wegen unserer Mitarbeitenden sehr schwer gefallen, aber letztlich kommen wir an diesen veränderten Einkaufsgewohnheiten nicht vorbei. Wir sind dadurch aber keineswegs weg, sondern nur woanders", führt er weiter aus. Die betroffenen Mitarbeitern wolle das Unternehmen in andere Funktion weiterbeschäftigen, so Zettl. (red, 13.7.2022)