Android 13: Das neue Easter-Egg ist schon einmal da.

Foto: Proschofsky / STANDARD

Hatte Google im Vorjahr merkliche Probleme, Android 12 fertigzubekommen, so scheint die Testphase beim Nachfolger deutlich besser zu verlaufen. Am Mittwochabend wurde die vierte und damit auch letzte geplante Beta für die nächste Betriebssystemgeneration veröffentlicht. Anders gesagt: Android 13 "Tiramisu" ist so gut wie fertig, bereits in den kommenden Wochen soll der offizielle Release folgen, bestätigt auch Google in einem Blogposting.

Im Vergleich zur letzten Testversion beschränkt sich die Beta 4 auf Fehlerbereinigungen. Da geht es etwa um Verbindungsprobleme mit Bluetooth oder auch Kamera-Abstürze auf dem Pixel 6. Neue Features werden so spät im Entwicklungszyklus hingegen keine mehr aufgenommen.

Android 13 kommt

Die Highlights von Android 13 hat der Hersteller aber ohnehin schon in den vergangenen Monaten vorgestellt. Dabei fokussiert man dieses Mal vor allem auf Verbesserungen an der Systembasis, allen voran in Bereichen wie Privatsphäre und Sicherheit. So müssen Apps etwa künftig explizit eine Berechtigung einholen, wenn sie Benachrichtigungen anzeigen wollen. Der Zugriff auf den lokalen Datenspeicher wurde ebenfalls weiter reglementiert, indem es nun getrennte Berechtigungen für Fotos, Videos und Musik gibt.

Foto: Proschofsky / STANDARD

Einige der Verbesserungen widmen sich wieder dem Thema Stromsparen, sollen also die Akkulaufzeit verbessern. Dazu kommen ganz neue Funktionalitäten wie der Bluetooth LE Audio Support, der erst vor wenigen Tagen offiziell verabschiedet wurde.

Oberflächliches

Sichtbare Änderungen gibt es aber natürlich auch. So wurde das mit Android 12 eingeführte "Material You"-Design in vielen Punkten verfeinert und ausgeweitet. Dabei wurde auch der Mediaplayer neu gestaltet, bei den Schnelleinstellungen gab es Detailverbesserungen. Eine Reihe von Optimierungen zielen hingegen speziell auf Tablets ab, hier baut man auf der mit Android 12L begonnenen Entwicklung auf.

Ganz neu ist, dass beim Kopieren von Texten die entsprechende Passage nun kurz angezeigt wird und auch editiert werden kann. Zudem wird der Zwischenspeicher aus Sicherheitsgründen regelmäßig automatisch gelöscht. Für alle, die in mehreren Sprachen kommunizieren, aber wohl noch wichtiger: Es ist jetzt möglich, für unterschiedliche Apps auch jeweils eigene Spracheinstellungen vorzunehmen. All das ist natürlich nur ein kleiner Ausschnitt der Neuerungen, die zu einem späteren Zeitpunkt in einem ausführlichen Test näher untersucht werden sollen.

Ausblick

Ob die Beta 4 wirklich die allerletzte Testversion bleibt, ist übrigens noch nicht ganz sicher. Hat Google doch in den vergangenen Monaten immer wieder kleinere Updates zwischen den großen Beta-Veröffentlichungen eingeschoben, eventuell folgt hier also doch noch der eine oder andere Bugfix.

Jedenfalls schaut es derzeit gut aus, dass Android 13 bereits Anfang August veröffentlicht wird, und das wohl parallel im Quellcode als auch als Update für alle noch unterstützten Smartphones aus Googles eigener Pixel-Serie – also zurück bis zum Pixel 4. Wann andere Hersteller mit eigenen Updates nachziehen, lässt sich wie immer nicht vorab sagen, einige davon arbeiten aber parallel bereits an eigenen Betas.

Ausprobieren

Wer nicht bis zum stabilen Update warten will und ein Pixel-Smartphone besitzt, kann auf einer eigenen Website dem Betaprogramm beitreten. Anschließend ist in den Systemeinstellungen am Smartphone direkt das Update verfügbar, das ohne Datenverlust installiert werden kann. Sämtliche Beta-Geräte werden dann im August automatisch auf die stabile Version von Android 13 aktualisiert. (Andreas Proschofsky, 14.7.2022)