Ärger bei den Vienna Capitals.

Foto: APA/EXPA/FLORIAN SCHROETTER

Wien – Im Rechtsstreit um eine umstrittene Verzichtserklärung in Corona-Fragen der ICE-Hockey-Liga müssen die Vienna Capitals ihrem ehemaligen Topverteidiger Shawn Lalonde eine Entschädigung zahlen. Wie die "younion _ Die Daseinsgewerkschaft" am Donnerstag mitteilte, bestätigte das Arbeits- und Sozialgericht Wien in erster Instanz die Rechtsmeinung der Spielergewerkschaft. Die Verzichtserklärung sei sittenwidrig.

So sind die Capitals verpflichtet, dem 32-jährigen Kanadier die Kündigungsentschädigung zu zahlen und auch die gesamten Prozesskosten von mehreren tausend Euro zu übernehmen, hieß es in einer Mitteilung. "Wir sind glücklich, dass Shawn Lalonde für seine Standhaftigkeit belohnt wurde und dass auch die anderen Spieler sehen, dass es sich auszahlt, für seine Rechte einzustehen", sagte Christian Meidlinger, Vorsitzender der younion.

Keine Unterschrift

Lalonde hatte im September 2021 als einziger Spieler der Liga die Verzichtserklärung nicht unterschrieben. Daraufhin trennten sich die Wiener vom Verteidiger. Zuvor hatten Spielergewerkschaft und Liga eine Einigung vermeldet in Bezug auf die vor Saisonbeginn viel diskutierte Regelung, die einen Klagsverzicht der Cracks bei einer Corona-Erkrankung im Liga-Geschehen impliziert. Die Zustimmung hätte bedeutet, dass die Liga keine Verantwortung für die Corona-Infektion eines Spielers übernimmt, selbst wenn diese vorsätzlich oder grob fahrlässig herbeigeführt werden würde.

Es gebe aber keine Angst, dass die Liga oder die Caps durch das Ergebnis verärgert sein könnten. "Mit ICEHL-Manager Christian Feichtinger haben wir bereits wenige Tage nach dem Eklat letzten Herbst wieder eine gute Gesprächsbasis gefunden und heuer schon in vielen Fragen, auch beim Thema Covid, vorab an Lösungen arbeiten können. Das wird sich durch die Gerichtsentscheidung nicht ändern", sagte Sascha Tomanek, oberster Eishockey-Vertreter der Union. (APA; 14.7.2022)