Im Gastblog zeigt Kurt Tutschek eine Sammlung, die das Frauenbild um 1900 fotografisch festgehalten hat
Eine Laterna magica, auch Skioptikon genannt, ist ein Projektionsgerät, das im 17. Jahrhundert entwickelt wurde. Die Erfindung des Geräts wird meist dem niederländischen Physiker Christiaan Huygens zugesprochen. Die Laterna Magica ist einem Diaprojektor ähnlich und besteht im Wesentlichen aus vier Teilen: einer Lichtquelle, einem Objektiv, um das Licht zu konzentrieren, einem Dia aus Glas und einem Objektiv, um das Bild auf eine Leinwand zu vergrößern.
Als Lichtquelle dienten zu Beginn meist Kerzen oder Öllampen. Ihren Höhepunkt der Popularität erreichte die Laterna magica im 19. Jahrhundert, als Personen aus den Bereichen Fotografie und Wissenschaft, aber auch wandernde Schausteller und Schaustellerinnen die projizierten Bilder einem staunenden Publikum präsentierten.
In unserem Beitrag geht es um die Glasplatten, sogenannte Laternbilder, die zum Einsatz kamen. Sie wurden entweder direkt bemalt oder bestanden aus kolorierten Fotografien.
Woman: the World Over
In der Laternbildersammlung "Woman: the World Over" reisen wir ins Jahr 1901. Die Sammlung besteht aus einem kommerziell hergestellten Satz von 48 handkolorierten Glaslaternen-Dias, die in England veröffentlicht wurden.
Das gedruckte Begleitheft enthält ausführliche Beschriftungen, die offenbar für einen Vortrag zum Thema zum Einsatz kommen sollten.
Die Frauen auf den Porträts repräsentieren Nationen aus aller Welt. Zu sehen sind Frauen unter anderem bei der Arbeit in der Landwirtschaft, im Dienstleistungssektor und in der Industrie, oder auch beim Bergsteigen. In den Vortragsnotizen wird auf die problematischen sozialen Bedingungen für Frauen und die sich ändernden sozialen Normen zu Beginn des 20. Jahrhunderts verwiesen.






Bilder, die interessante Einblicke in das Frauenbild zu Beginn des 20. Jahrhunderts liefern, eingefangen in kleinen handkolorierten Glasplatten. (Kurt Tutschek, 16.7.2022)
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