Ivana Trump mit Tochter Ivanka auf einer Modenschau in New York, März 1996.

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New York – Sie war Sportlerin, Model und Geschäftsfrau: Ivana Trump, die Ex-Frau des früheren US-Präsidenten Donald Trump, ist im Alter von 73 Jahren gestorben. "Unsere Mutter war eine unglaubliche Frau – eine Kraft in der Wirtschaft, eine Weltklasse-Sportlerin, eine strahlende Schönheit und eine fürsorgliche Mutter und Freundin", teilte die Familie am Donnerstag mit. Die Hintergründe des Todes waren zunächst unklar, womöglich kam es zu einem Treppensturz.

Aus ihrer Ehe mit Donald Trump gingen die drei Kinder Donald Jr., Ivanka und Eric hervor. Donald Trump äußerte sich auf der von ihm mitbegründeten Plattform Truth Social zum Tod seiner Ex-Frau: "Sie war eine wunderbare, schöne und erstaunliche Frau, die ein großartiges und inspirierendes Leben führte." Die gemeinsame Tochter Ivanka veröffentlichte auf Twitter ein Foto, das sie als Kind mit ihrer Mutter zeigt. "Sie lebte das Leben in vollen Zügen und ließ keine Gelegenheit aus, zu lachen und zu tanzen", schrieb sie. "Ich werde sie für immer vermissen." Im US-Fernsehen war zu sehen, wie der gemeinsame Sohn Eric Trump am Donnerstag das Haus seiner Mutter verließ und in ein Auto stieg. "Das ist ein sehr trauriger Tag", sagte er.

Ivana Trump wurde als erste Ehefrau des späteren US-Präsidenten Donald Trump bekannt. Das ehemalige Model und der damalige Immobilienmogul wurden in den 1980er-Jahren Teil der New Yorker High Society, ehe sie sich in den 1990er-Jahren unter großem öffentlichen Aufsehen scheiden ließen und Trump seine zweite Frau Marla Maples heiratete.

Flucht aus der Tschechoslowakei

Als Ivana Marie Zelnícková wurde sie 1949 im heutigen Tschechien geboren. Schon früh zeigte sie sportliches Talent als Skiläuferin. Sie verließ ihre damals kommunistische Heimat und wanderte nach Kanada aus, wo ihr im Verlauf der 1970er-Jahre eine erfolgreiche Modelkarriere gelang. Die Flucht über den "Eisernen Vorhang" in den Westen gelang ihr damals auch mit Hilfe aus Österreich. Laut Medienberichten ging sie 1972 eine Scheinehe mit dem österreichischen Skilehrer Alfred Winklmayr ein, um aus der damaligen Tschechoslowakei (CSSR) ausreisen zu dürfen. Die Scheidung folgte im Jahr darauf.

In New York traf sie Donald Trump, den sie 1977 heiratete. In der Folge übernahm sie zahlreiche Posten im Firmenkonglomerat ihres Mannes und spielte eine zentrale Rolle bei seinen Geschäften. Sie arbeitete unter anderem im Trump Tower in Manhattan und beaufsichtigte den Bau eines Trump-Casinos in Atlantic City im Bundesstaat New Jersey.

Nach der Trennung von Trump schrieb sie mehrere Bücher, darunter den Ratgeber "Das Beste kommt noch: Scheidung bewältigen und das Leben wieder genießen". 2010 kehrte sie wieder ins Rampenlicht zurück, als sie in der britischen TV-Show "Celebrity Big Brother" auftrat. Im Jahr 2016 brachte sich Ivana Trump als US-Botschafterin in Prag ins Spiel. "Ich komme von dort, es ist meine Sprache, und jeder kennt mich dort", sagte sie damals in einem Interview. Aus den Ambitionen wurde allerdings nichts. Das Weiße Haus nominierte schließlich jemand anderen für den Posten.

Nach Trumps Niederlage bei der Präsidentenwahl 2020 machte Ivana Trump öffentlich deutlich, wie wenig sie von den vehementen Versuchen ihres Ex-Mannes hielt, das Ergebnis anzufechten. "Er muss hingehen und sagen, dass er verloren hat. Aber er hasst es, ein Verlierer zu sein, da bin ich mir sicher", sagte sie dem Magazin "People" damals. "Er mag es nicht, zu verlieren, also wird er kämpfen, kämpfen und nochmals kämpfen", prophezeite sie. Damals zeigte sie sich genervt und sagte weiter: "Ich will einfach nur, dass die ganze Sache vorbei ist – egal wie es ausgeht. Mir ist es wirklich egal."

Prominente trauern

Mit Trauer und Anteilnahme reagierten Politiker und prominente Freunde auf die Todesnachricht. Rudy Giuliani, der ehemalige Anwalt Donald Trumps, nannte Ivana Trump eine "talentierte, kreative und schöne" Person, die einen großen Beitrag insbesondere für die Stadt New York geleistet habe.

Der italienische Modedesigner Domenico Vacca teilte ein Foto von Ivana Trump und sich selbst: "Ich bin zu traurig, um jetzt etwas zu schreiben. Ich bin wirklich traurig und habe Schmerzen. Meine schöne Ivana, du bist zu früh gegangen", schrieb er zu dem Foto. Auch die US-Schauspielerin Alana Stewart (77) und die frühere Pressesprecherin des Weißen Hauses, Kayleigh McEnany, kondolierten. "Möge sie in Frieden ruhen", schrieb Stewart. (APA, Reuters, 14.7.2022)