Nicht wenigen Menschen in Wien ist an heißen Tagen schon der Gedanke gekommen, ganz kurz in einen der großen Brunnen der Stadt zu springen (im Bild: der Schwarzenbergplatz). Das ist allerdings verboten.

Foto: apa / herbert neubauer

Wien – Angesichts immer häufigerer und heftigerer Hitzewellen fordern die Wiener Grünen, städtische Brunnen für Badegäste zu öffnen. Die Stadt müsse "einfach die Erlaubnis erteilen, dass die Menschen in den Brunnen schwimmen dürfen", sagt Ömer Öztas, Jugendsprecher der Grünen zum ORF, der über den Vorschlag berichtet. In anderen europäischen Städten sei die Badeerlaubnis üblich, argumentiert der Landtagsabgeordnete.

"Auch wegen der Teuerungen bei den Freibadtickets haben wir uns entschieden, die Forderung zu stellen, dass die Brunnen in Wien im Sommer für die Bevölkerung zugänglich gemacht werden sollen, um schnelle und niederschwellige Abkühlung zu schaffen", wird Öztas zitiert. Abkühlen könnten sich Wienerinnen und Wiener dann etwa am Karlsplatz oder am Schwarzenbergplatz.

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Stadt lehnt Vorschlag ab

Das Büro von Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky hält davon nichts: "Derzeit sind die bestehenden Anlagen nicht dafür vorgesehen, bzw. es würden umfangreiche Nachbesserungen notwendig sein, um eine gefahrlose Nutzung zu gewährleisten", sagt Czernohorszky zum ORF. Vorgeschrieben seien etwa eine entsprechende Badehygiene und ein ungefährlicher Zutritt, die Umrüstung wäre wegen des Denkmalschutzes oft schwierig. Die Stadt verweist auf zusätzliche Trinkbrunnen und Nebelduschen für die schnelle Abkühlung in der Stadt. (red, 15.7.2022)