ChromeOS Flex auf einem Thinkpad X220.

Foto: Proschofsky / STANDARD

Bislang war es so: ChromeOS gibt es nur fix vorinstalliert auf dafür vorgesehener Hardware. Üblicherweise sind das die sogenannten Chromebooks, also zumeist recht günstige Laptops, die sich vor allem im Bildungsbereich und da im Speziellen in den USA einer großen Beliebtheit erfreuen.

Flex

Vor wenigen Monaten erfolgte dann aber die Kehrtwende: Google kündigte mit ChromeOS Flex eine neue Variante des Betriebssystems an, die sich auf alten PCs und Macs installieren lässt. Zunächst nur als Testversion für interessierte Unternehmen und Organisationen gedacht, hebt man diese Beschränkung nun auf.

ChromeOS Flex ist ab sofort öffentlich für alle verfügbar, das verkündet der Softwarehersteller in einem Blogeintrag. Voraussetzung ist natürlich, dass man einen offiziell unterstützten Laptop herumliegen hat. In dieser Liste finden sich mittlerweile mehr als 400 unterschiedliche Modelle. Zum Vergleich: Im März waren es noch "nur" 100. Darunter viele Laptops, die sich mit einem aktuellen Windows kaum mehr sinnvoll nutzen lassen. Auch einige Macbooks und iMacs älteren Datums werden offiziell unterstützt.

Neustart

Google sieht in ChromeOS Flex denn auch eine Möglichkeit, alten Laptops frisches Leben einzuhauchen. Das System sei nicht nur extrem sicher – was etwa in Zeiten von Ransomware-Attacken besonders wichtig sei –, sondern auch flott und leicht zu administrieren. Damit biete es sich etwa auch für Bildungseinrichtungen an, die aus Kostengründen keine neue Hardware anschaffen wollen oder können. Aus dieser Perspektive sei das Ganze also auch ein Beitrag zum Umweltschutz, um unnötigen E-Müll zu verhindern.

Ein Hinweis, der mehr Nachdruck hätte, würde nicht eine Kategorie von Geräten in dieser Liste fehlen, nämlich Chromebooks selbst. Immerhin wird für diese üblicherweise nach einigen Jahren der offizielle Hersteller-Support eingestellt, hier würden sich sicher viele über einen indirekten Nachfolger in Form von ChromeOS Flex freuen, mit dem es weiter Updates gibt.

Wer mehr zu ChromeOS Flex wissen will, sei auf einen früheren Artikel verwiesen, in dem der STANDARD sich Konzepte und Umsetzung des Systems in einem Test bereits näher angesehen hat.

Vorgeschichte

Übrigens handelt es sich bei ChromeOS Flex nur zu Teilen um eine Erfindung von Google selbst. Gibt es doch mit Cloudready einen direkten Vorgänger, dessen Hersteller Neverware vor einigen Jahren von Google gekauft wurde. ChromeOS Flex hat nun nicht nur den Vorteil des offiziellen Supports, es wird auch laufend auf dem aktuellen Stand gehalten, während Cloudready oft ein paar Version hinterher hinkte. (apo, 15.7.2022)