Stefan ist 49, es geht ihm gut, obwohl er lieber "Hans Gans" heißen würde, "oder nein! Lieber Hans Weller!" Seit 22 Jahren ist er als Clown Pompo unterwegs, "vorher war ich Vagabund auf der ganzen Welt, ich bin echt rumgelaufen, Pferd, Esel, Autostopp, Bus, Flugzeug, auch ein Jahr am Schiff". Wo war’s am schönsten? "Kann man nicht sagen! Du kannst vielleicht sagen, wo es am nicht schönsten war! Jamaika ist anstrengend von den Leuten her, die wollen alle Kohle von dir, am Tag 200 Leute, aber landschaftlich ist es toll!"

Zum Clownsein führte ihn die Sinnlosigkeit des Daseins: "Ich wusste nicht, was ich sonst machen soll, ist ja alles Kacke sonst!" Ein bisschen schnupperte er in Ausbildungen, aber die interessierten ihn nicht. "Ein Clown muss es spüren, muss sich spüren, dann muss er sich zeigen, darf dabei nie lachen. Ein Clown hat Probleme, jede Menge Probleme. Es fällt ihm der Hut runter, dann steigt er drauf, dann sieht er ihn nicht, dann stolpert er darüber."

Seit 22 Jahren ist Stefan, 49, als Clown Pompo unterwegs, vorher war er als Vagabund auf der ganzen Welt
Foto: Manfred Rebhandl

Gibt es manchmal auch Probleme mit den Kindern? "Na ja, auf dem Balkan kommen die Kinder und reißen mir alles aus dem Koffer. Das sind aber meine Utensilien, die ich vom Flohmarkt zusammengekratzt habe, die brauche ich!" Beim Zirkus hat er es auch mal probiert, "aber das geht nicht, die zahlen nichts". Am häufigsten spielt er jetzt wieder in Vorarlberg, "und das ist auch gut so". Früher wollte er überall in Europa spielen, "aber das hat nicht geklappt". Den Kindern rät er zu machen, was sie wollen. "Sie sollen von mir aus Banker werden, aber mit Clownnase! Denn was macht der Clown? Er scheitert. Und jeder Mensch scheitert, baut Scheiße. Darum lacht er ja über den Clown, weil er sein eigenes Scheitern verdrängt." (Manfred Rebhandl, 16.7.2022)