Zuletzt in Spielberg spielte das Bouncing kaum eine Rolle.

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Paris – Im Kampf gegen das Hoppeln von Formel-1-Autos sind mehrere Regeländerungen für die kommende Saison geplant. Nach einer Sitzung des Technischen Beratungsausschusses stellte der Motorsport-Weltverband FIA vier Anpassungen im Reglement vor. Der Weltrat muss diese Maßnahmen aber noch genehmigen.

Unter anderem sollen die Kanten der Wagen-Unterböden um 25 Millimeter angehoben werden. Zudem sind exaktere Sensoren vorgesehen, um die aerodynamischen Schwingungen besser zu messen. Ab dem Grand Prix von Belgien in Spa-Francorchamps Ende August sind Sofortmaßnahmen geplant, so soll die Flexibilität der Unterböden künftig strenger überprüft werden können.

Die FIA will mit den Änderungen nach eigener Aussage das Problem des sogenannten Hoppelns verringern "und hoffentlich in naher Zukunft beseitigen", da es als ein Sicherheitsproblem angesehen werde. Zuletzt war die Kritik aber wieder abgeflaut.

Das technische Problem entsteht durch die zu dieser Saison aerodynamisch stark veränderten Fahrzeuge. Bei hoher Geschwindigkeit werden die Autos auf den Geraden so auf den Boden gepresst, bis sie kurz den Asphalt berühren und so wieder hochgedrückt werden. Das wiederholt sich mehrfach und so hoppeln die Boliden oftmals regelrecht dahin. Die Fahrer werden dabei teilweise heftig durchgerüttelt.

Auf der Sitzung war auch der Horror-Unfall von Zhou Guanyu in Silverstone ein Thema. Der Chinese hatte sich kurz nach dem Start nach einer Kollision mit seinem Alfa Romeo überschlagen und war über die Reifenstapel hinweg in den Fangzaun gekracht. Der einst umstrittene Cockpitschutz "Halo" war sein Lebensretter. Der Überrollbügel soll demnach von 2023 an noch widerstandsfähiger werden. (APA, dpa, 15.7.2022)