Der große Gewinner bei der Wahl zu den "World's 50 Best Restaurants" ist das Geranium in Kopenhagen. Vom letztjährigen zweiten Platz konnte das dänische Lokal bei der Preisverleihung in London heuer den ersten Platz für sich entscheiden. Auf dem zweiten Platz landete das Central, Dritter wurde das Disfrutar.

Geranium-Chefkoch Rasmus Kofoed.
Foto: AFP/ASGER LADEFOGED

Über 1.000 Expertinnen und Experten stimmen über die Wahl ab. Vorjahressieger Noma konnte heuer den Spitzenplatz nicht mehr für sich entscheiden. Das Ranking "World's 50 Best" führte 2019 nämlich die Regel ein, Sieger-Restaurants nicht mehr in die Bestenliste zu berücksichtigen. Ehemalige Sieger, darunter eben das dänische Noma, aber auch das spanische El Bulli oder das französische Mirazur, sind komplett aus der Wahl ausgeschlossen und finden sich nur mehr in der Hall-of-Fame-Liste "Best of the Best" – was natürlich die Wahl zum besten Restaurant der Welt etwas verwässert.

Kopenhagen bleibt Kulinarik-Epizentrum

Mit dem Sieg des Geranium bleibt Kopenhagen weiterhin die kulinarische Hauptstadt der Welt. In dem Lokal zeichnet sich Küchenchef Rasmus Kofoed besonders durch seine fleischlose Küche aus. Er setzt in seinem Menü rein auf lokale Meeresfrüchte und Fische sowie Gemüse aus organischem und biodynamischen Anbau aus Dänemark und Skandinavien. Seit 2013 fand sich das Geranium in der Liste der "World's 50 Best", neun Jahre später steht es an der Spitze des Kulinarik-Rankings.

Österreich auf Platz 13

Mit dem 13. Rang rutschte das Steirereck im Wiener Stadtpark zwar um einen Platz zum Vorjahr ab, ist aber weiterhin das bestplatzierte deutschsprachige Lokal im weltweiten Ranking.

Gleich zwei Restaurants aus Berlin finden sich unter den besten Restaurants der Welt: Nobelhart & Schmutzig landete auf Platz 17, Restaurant Tim Raue konnte den 26. Rang ergattern. Die Schweiz ist auch vertreten: Das Schloss Schauenstein schaffte es auf Platz 40.

Corona zeigt weiter Spuren

Besonders viele spanische Restaurants finden sich 2022 in den Top Ten des Rankings, während asiatische Lokale, wie das Odette in Singapur oder The Chairman in Hongkong, aus den Top-Platzierungen flogen. Das könnte mit den strengen Reiserestriktionen in vielen asiatischen Ländern zu tun haben, wodurch ein Besuch durch wahlberechtigte Expertinnen und Experten erschwert wurde.

Im Mai wurde die Kolumbianerin Leonor Espinosa zur besten Köchin der Welt gewählt. Sie führt das Restaurant Leo in Bogotá, das es auf Platz 48 schaffte. Espinosa folgte damit den Lateinamerikanerinnen Pia León und Daniela Soto-Innes nach.

Die Top 10 im Detail:

1. Geranium, Kopenhagen, Dänemark

2. Central, Lima, Peru (bestes Restaurant Südamerikas)

3. Disfrutar, Barcelona, Spanien

4. Diverxo, Madrid, Spanien

5. Pujol, Mexiko-Stadt, Mexiko (bestes Restaurant Nordamerikas)

6. Asador Etxebarri, Atxondo, Spanien

7. A Casa do Porco, São Paulo, Brasilien

8. Lido 84, Gardone Riviera, Italien

9. Quintonil, Mexiko-Stadt, Mexiko

10. Le Calandre, Rubano, Italien

(rec, 18.7.2022)