Faktum 1: Ungarns Autokrat Viktor Orbán war immer Putins "best buddy". Noch knapp vor dem Krieg besuchte er ihn, an den EU-Sanktionen beteiligt sich Ungarn nicht. Aber Orbán kritisiert jetzt die Sanktionen und stellt sich als Opfer dar. Der Krieg könne nicht "auf dem Rücken Ungarns ausgetragen werden".

Ungarns Premier Viktor Orbán war immer Wladimir Putins "best buddy".
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Faktum 2: Der Krieg wird eh auf dem Rücken anderer ausgetragen, nämlich dem von ukrainischen Zivilisten. Im Netz kursiert ein erschütterndes Foto von einem Kleinkind, das im Kinderwagen durch russischen Raketenbeschuss auf zivile Ziele im ukrainischen Winniza getötet wurde.

Faktum 3: Herbert Kickl, der Chef der österreichischen Putin-und-Orbán-Kuschlerpartei FPÖ, ist voller Mitleid mit dem armen Orbán, dessen "Hilferufe von der EU nicht ungehört bleiben dürfen". Richtig, Ungarn verweigerte jede Solidarität mit der EU, tritt deren Werte mit Füßen, ist aber so hilfsbedürftig.

Kickl: "Dieser Wirtschaftskrieg macht die Menschen in Europa zu Opfern". Wirtschaftskrieg, aha. Weil die EU Sanktionen verhängt gegen einen Despoten, der systematisch Städte zusammenschießen lässt.

Aber da ist ja mehr. Kickl und die FPÖ sympathisieren mit den Herrschaften Orbán und Putin, weil sie undemokratische und repressive Regime errichtet haben und das auf ganz Europa ausdehnen wollen. So hätte es der frühere Innenminister (!) in der türkis-blauen Koalition, Herbert Kickl, auch gern. (Hans Rauscher, 15.7.2022)