Die Gletscherlagune Jökulsárlón an der Südküste Islands. Das Eis stammt vom Gletscher im Hintergrund, und es ist mehrere Tausend Jahre alt. (Belichtungszeit 1/160 Sek., Blende f/7.1, Lichtempfindlichkeit ISO 64, Brennweite 66 mm, Vollformatsensor)

Foto: Michael Simoner

Wenn es stimmt, dass auch visuelle Reize für Abkühlung sorgen, können diese Bilder vielleicht helfen, die momentane Hitze zu lindern. Sie sind, wie schon die Fotos aus dem Blog in der Vorwoche, erst vor kurzem in Island entstanden. Bei Außentemperaturen zwischen zwei und acht Grad Celsius, wie ich betonen möchte, um die kühle Brise im Kopfkino anzufächeln. (Was haben wir genörgelt: Winterdaunenjacke im Sommer, geht's noch? Was waren wir froh, sogar Handschuhe eingepackt zu haben.)

Passagiere der Eisberge

In Island herrschen stellenweise fast arktische Verhältnisse. Die Insel nahe am nördlichen Polarkreis ist eine Mischung aus Feuer und Eis, hier gibt es aktive Vulkane und die größten Gletscher Europas. In der Lagune von Jökulsárlón kann man dem Vatnajökull, genauer seiner Gletscherzunge Breiðamerkurjökull, beim Kalben zusehen. Kleine Eisberge ziehen vorbei auf den Atlantischen Ozean hinaus, tausende Möwen und Enten fahren zumindest eine Zeitlang als Passagiere mit.

Schauen und Staunen

In der beindruckenden Lagunenlandschaft, die durch das Zusammentreffen von Süß- und Meerwasser blau schimmert, sind auch häufig Kegelrobben und Seehunde zu beobachten. Hier kann man Stunden mit Schauen und Staunen verbringen, aber das gilt ja ohnehin für ganz Island. Ich hoffe, die Bilder können einen kleinen Eindruck davon vermitteln. Und jetzt: Cool down! (Michael Simoner, 20.7.2022)

Durch das blaue Gletscherwasser gleiten fast geräuschlos immer wieder auch Robben. (Belichtungszeit 1/400 Sek., Blende f/5.6, Lichtempfindlichkeit ISO 360, Brennweite 500 mm am APS-C-Sensor entspricht 750 mm umgerechnet aufs Kleinbildformat)
Foto: Michael Simoner
Die Vögel müssen aufpassen. Verändert sich durch Abschmelzen der Schwerpunkt eines Eisberges, dreht sich dieser unter Getöse sehr rasch. (1/400 Sek., f/5.6, ISO 100, 200 mm APS-C)
Foto: Michael Simoner
Manchmal gibt es Zoff zwischen Möwen und Eiderenten. (1/400 Sek., f/5.6, ISO 100, 500 mm APS-C)
Foto: Andrea Zlatarits / Michael Simoner
Irgendwann bekommen wohl auch Mantelmöwen kalte Füße. Diese hier wirkt schon ein wenig entrückt. (1/400 Sek., f/5.6, ISO 100, 500 mm APS-C)
Foto: Andrea Zlatarits / Michael Simoner
Frisches Wasser für ganz frische Pfeifenten. Ihr lateinischer Name ist viel schöner: Mareca penelope. Die hübschen Wasservögel brüten im Sommer in Island. (1/500 Sek., f/5.6, ISO 560, 370 mm APS-C)
Foto: Michael Simoner
Läuft am Strand, heißt auch so: Strandläufer, genauer Alpenstrandläufer. Warum "Alpen" darin enthalten ist, weiß man nicht so genau, möglicherweise von den Lyngenalpen in Norwegen. Der Vogel aus der Schnepfenfamilie hat es jedenfalls gern kühler, und deshalb liegt seine Kinderstube auch in Island. (1/640 Sek., f/5.6, ISO 250, 500 mm APS-C)
Foto: Michael Simoner
Junge Lachmöwen nutzen die Mitfahrgelegenheit auf einem schwimmenden Eisberg. (1/500 Sek., f/5.6, ISO 140, Belichtungskorrektur +0.7, 500 mm APS-C)
Foto: Michael Simoner
Papageitaucher auf Futtersuche draußen auf dem Atlantik. Wenige Kilometer vom Polarkreis entfernt hat der Ozean nicht gerade Badewannentemperatur. (1/500 Sek., f/7.1, ISO 160, 500 mm APS-C, Crop)
Foto: Michael Simoner
Noch ein Hitzetipp: leichte Bekleidung, keine Kunstfaser. Auch dieser Polarfuchs, der uns bei einem Leuchtturm über den Weg lief, war schon luftig gewandet. Nur seitlich hingen noch Reste seines weißen Winterfells. (1/250 Sek., f/7.1, ISO 72, 120 mm Vollformat)
Foto: Michael Simoner