Das Wiener Gänsehäufel war in der ersten Halbzeit der Freibad-Saison am beliebtesten.

Foto: Heribert Corn

Wer sich in Wiens Freibädern aufhält, der merkt es: Diesen Sommer ist dort, bedingt durch die Hitze und das Wegfallen der Corona-Beschränkungen, wieder deutlich mehr los. Das zeigen nun auch erste Zahlen. Bis Mitte Juli – also in der ersten Halbzeit der Saison – wurden in den städtischen Bädern exakt 1,03 Millionen Besuche verzeichnet. Das teilt das Büro des zuständigen Vizebürgermeisters und Bäderstadtrats Christoph Wiederkehr (Neos) auf STANDARD-Anfrage mit.

Im Vergleichszeitraum 2021 fiel die Besuchsstatistik deutlich magerer aus. Damals kamen in der ersten Saisonhälfte lediglich 671.196 Gäste in die städtischen Freibäder. Insgesamt wurden es schließlich 1,15 Millionen. Mit den diesjährigen Werten steuern die Freibäder wieder auf eine Frequenz wie vor Corona zu: Im Sommer 2019 wurden 2,6 Millionen Besuche gezählt.

Die beliebtesten Freibäder war in der ersten Saisonhälfte mit 158.296 Besucherinnen und Besuchern das Gänsehäufel an der Alten Donau, das seit Juni übrigens ein neues Wellenbecken hat. Auf Platz zwei folgt das Kongreßbad in Ottakring (80.786 Gäste). Dahinter kommen, dicht beieinander, das Laaerbergbad in Favoriten (61.416 Gäste) und das Schafbergbad in Währing (61.318 Gäste). In Letzterem gibt es seit heuer zwei neue Beachvolleyballplätze.

Rekordtag 19. Juni: 35 Grad und 77.712 Gäste

Nach Tagen betrachtet führt der 19. Juni die Statistik an: Insgesamt 77.712 Gäste wurden verzeichnet. Der zweitstärkste Tag war der 26. Juni (68.187 Gäste), der drittstärkste der 3. Juli (60.773 Gäste). Alle drei Spitzentage waren Sonntage mit Temperaturen zwischen 32 und 35 Grad.

Die aktuelle Saison ist die erste seit 2019, in der beim Baden keine besonderen Corona-Regeln vorgeschrieben sind. Empfohlen ist lediglich das Tragen von Masken in Innenräumen, eine Reduktion des Besucherlimits und Abstandsregeln wie in der Vergangenheit gibt es nicht mehr. Ein Corona-Relikt ist allerdings geblieben: Die sogenannte Bäderampel zeigt online in Echtzeit die Auslastung der Bäder an.

Normalität kehrte heuer auch wieder bei den Eintrittspreisen ein. Die stark verbilligten Corona-Tarife (ein Euro für Kinder, zwei Euro für Jugendliche und drei Euro für Erwachsene pro Tag) gibt es nicht mehr. Stattdessen werden zahlen Kinder für eine Tageskarte nun 2,10 Euro, Jugendliche 3,40 Euro und Erwachsene 6,20 Euro – was zuletzt die ÖVP zu Kritik animierte.

Neue Becken in Simmering eröffnet

Weil während der Pandemie viele Schwimmkurse abgesagt werden mussten, bietet die Stadt diesen Sommer im Rahmen der Aktion "Wien schwimmt" zehntägige Intensivschwimmkurse an. "Konkret können mehr als 1.150 Kinder mit dem neuen Zusatzangebot Schwimmen erlernen. Wir lassen damit kein Kind zurück und legen einen klaren Fokus auf die Schwimmkompetenz der Kinder", sagt Vizebürgermeister Wiederkehr. Die Kurse sind allerdings bereits ausgebucht.

Sie finden unter anderem im Simmeringer Bad statt, wo vor zwei Wochen ein neues Rutschenzielbecken, ein Wasserspielpark, ein Kinderbecken und ein Lehrschwimmbecken eröffnet wurden. Im Großfeldsiedlungsbad in Floridsdorf stehen große Bauarbeiten erst an. Ab November wird dort eine neue Trainingshalle gebaut. Die Neuerungen im Freien sind bereits fertig: Seit Ferienbeginn stehen neue Sportplätze zur Verfügung. (Stefanie Rachbauer, 16.7.2022)