Der italienische Generalkonsul in New York, Fabrizio Di Michele (Mitte), bestätigte, dass es sich nach der Rückgabe von Artefakten im vergangenen Dezember nun um die zweite Rückführung handelt.

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Rom/New York – Die USA werden 130 archäologische Artefakte, die Gegenstand illegalen Handels waren und von den New Yorker Justizbehörden in Zusammenarbeit mit dem Kommando zum Schutz des kulturellen Erbes der Carabinieri sichergestellt wurden, an Italien zurückgegeben. Die Rückgabe ist am kommenden Mittwoch geplant.

"Dies ist die zweite bedeutende Rückführung von Werken nach Italien innerhalb weniger Monate nach der Rückgabe von 200 Artefakten im vergangenen Dezember. Dies bestätigt die hervorragende Zusammenarbeit zwischen den Behörden der beiden Länder, die es ermöglicht, illegal ins Ausland gebrachte Schätze nach Italien zurückzubringen", betonte der Generalkonsul in New York, Fabrizio Di Michele. Die zurückgegebenen Objekte sind antike Skulpturen, Amphoren, Vasen und Terrakotta-Büsten. "Die Ermittler haben die Kette von illegalen Ausgrabungen über Kunsthändler bis zu den US-Museen, Auktionshäusern, Kunstgalerien und privaten Sammlungen rekonstruiert.

Römer- und Etruskerzeit

Die Gegenstände stammen den Ermittlern zufolge unter anderem aus der Römer- und Etruskerzeit. Unter dem Vorsitz Italiens hatten sich die Staaten der 20 wichtigsten Wirtschaftsnationen (G20) im Juli 2021 darauf verständigt, illegalen Kunsthandel stärker zu verfolgen.

2021 beschlagnahmten die Carabinieri nach eigenen Angaben bisher fast 1.700 gefälschte Kunstwerke und stellten mehr als 23.600 archäologische Gegenstände sicher. Der Gesamtwert wird auf mehr als 427 Millionen Euro geschätzt. Fast 1.190 Personen wurden während der Ermittlungen angezeigt. Hinter den illegalen Ausgrabungen stecken meistens spezialisierte Organisationen. Das seien Experten, die sich bestens mit den antiken Zivilisationen auskennen und deshalb wüssten, dass auch heute in den Gräbern noch Schätze zu finden seien, hieß es. Sie kämen in der Regeln nachts. (APA, 16.7.2022)