Die Gastgärten brummen. Viele Menschen sitzen dieser Tage gern in den Außenbereichen der Lokale und genießen laue Abende. Da kommt die Nachricht gerade recht, dass die Stadt Wien die Gastgartensaison de facto bis Ende Februar verlängert. Wegen der Corona-Pandemie wird es Lokalbesitzern also – wie auch in der Vorsaison – erleichtert, im Herbst und Winter einen Schanigarten zu betreiben. Was mit Sinken der Temperaturen oft dazugehört – das Heizschwammerl –, darf dann auch wieder aufgestellt werden.

In vielen Gastgärten wird mit dem Sinken der Temperatur wieder ein Heizschwammerl aufgestellt.
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Denn auch heuer werden die energiefressenden Geräte wieder erlaubt. Wien genehmigt die elektrische Variante, gasbetriebene wurden wegen ihrer Schadstoffe schon länger verbannt. Trotzdem: Die Stadt gibt damit die Verantwortung an die Lokalbetreiber weiter. Diese sollen entscheiden, ob sie die klimaschädlichen Geräte aufstellen, um es mehr Gästen recht zu machen. Sie sollen abschätzen, ob sie sich die teure Energie noch leisten können.

Die Stadt könnte dem Verpuffen von Energie in die kalte Winterluft hinaus auch von selbst einen Riegel vorschieben. Sie hätte da die Chance, zu einem aufgrund der Energiekrise günstigen Zeitpunkt zu zeigen, dass sie die Klimakrise ernst nimmt. Ein Verbot von Heizstrahlern haben international schon zahlreiche Städte verkraftet. Gastgärten kann es ja in der kalten Saison trotzdem geben. Deren Besucher können mehr anziehen, Decken ausborgen und heiße Getränke ordern. (Gudrun Springer, 17.7.2022)