Gewusst wie: Wer die verschiedenen Temperaturzonen des Kühlschranks kennt, sorgt dafür, dass Lebensmittel besonders lange frisch bleiben.

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Es ist heiß, und zwar richtig heiß. Temperaturen über 30 Grad sollen auch die nächsten Tage noch bei uns Einzug halten. Für den Körper bedeutet das Höchstarbeit – er ist damit beschäftigt, nicht zu überhitzen. Nun könnte man meinen, dass der Körper mit Temperaturen bis zu 37 Grad gut zurechtkommen müsste – liegt doch die natürliche Körpertemperatur zwischen 36 und 37 Grad. Dem ist aber nicht so.

Die lebensnotwendigen Körperfunktionen, wie etwa Atmung und Verdauung, erzeugen permanent Wärme und halten die Körpertemperatur konstant. Kommt nun zu viel Hitze von außen, muss für Kühlung gesorgt werden. Laut Fachleuten liegt die perfekte Außentemperatur bei 25 bis 27 Grad. Dabei wird am wenigsten Energie verbraucht – der Körper muss weder gekühlt noch erwärmt werden.

Bei hohen Temperaturen kühlt sich der Körper am besten durch Schwitzen ab. Darum gilt: Das Wichtigste im Sommer ist das Trinken. Ernährungswissenschafterin und Gesundheitspsychologin Ingrid Kiefer von der Ages weiß: "Wenn es heiß draußen ist, sollten wir auf genügend Flüssigkeit achten. Wasser und ungesüßte Tees oder gespritzte Obst- und Gemüsesäfte kühlen von innen und sorgen für genügend Flüssigkeit, die beim Schwitzen verlorengeht."

Leichte und nicht zu fettreiche Mahlzeiten

Da der Körper auch vor allem beim Verdauen Wärme produziert, sollte er so wenig wie möglich damit beschäftigt sein. Dabei hilft: "mehrere leicht verdauliche Mahlzeiten pro Tag einzunehmen", weiß die Expertin. Am besten sind Gemüsesuppen, die auch kalt gegessen werden können. Diese haben zusätzlich den Vorteil, dass sie den Körper mit Mineralstoffen versorgen, die er durchs Schwitzen verliert. Und natürlich sind auch alle Arten von Obst und Gemüse ideal – vor allem die, die viel Wasser enthalten, wie Gurken, Tomaten oder Melonen.

Vermieden werden sollten hingegen üppige und fettreiche Speisen. Diese belasten den Verdauungstrakt zu stark. Denn: "Vor allem die Verdauung von eiweißreichen Mahlzeiten wie großen Fleischportionen treibt uns die Schweißperlen auf die Stirn. Der Körper muss viel Energie aufwenden, und diese heizt uns zusätzlich ein", erklärt Kiefer.

Da im Sommer die Küche auch gern nach draußen verlagert und der Grill eingeheizt wird, rät die Expertin auch hier, eher Leichtverdauliches auf den Rost zu legen: "Fisch und Gemüse eignen sich hervorragend zum Grillen, und ein knackiger Salat dazu sorgt für zusätzlich Flüssigkeit."

Kühlkette nicht unterbrechen

Neben der Frage, was wir am besten bei Hitze essen, darf auch die Kühlung der Lebensmittel nicht vergessen werden. "Gerade jetzt kann es schnell passieren, dass die Kühlkette unterbrochen wird", sagt Kiefer. Sie empfiehlt, beim Einkaufen im Sommer "immer eine Kühltasche dabei zu haben und die leichtverderblichen Lebensmittel zuletzt in den Einkaufswagen zu legen". Das gilt vor allem für Fleisch, Fisch und Wurstwaren.

Und genau diese Nahrungsmittel sollten dann unverzüglich in den Kühlschrank. Aber nicht irgendwie. Im Kühlschrank gibt es verschiedene Temperaturzonen. Im Gemüsefach ganz unten ist es mit zehn bis zwölf Grad relativ mild, dort fühlen sich Paprika, Salate und Gurken besonders wohl. Genau darüber kommen leichtverderbliche Speisen wie Fleisch, Fisch und Wurst. Denn: Hier ist im Kühlschrank mit drei bis sechs Grad der kühlste Platz. Ein Fach darüber werden die Milchprodukte bei etwa sechs bis sieben Grad frisch gehalten, und ganz oben können dann bei sieben bis zehn Grad Südfrüchte oder zubereitete Speisen ihren Platz finden. (Jasmin Altrock, 19.7.2022)