Mit diesen Gadgets lässt sich die größte Hitze überstehen.

Foto: APA/AFP/ANDREAS SOLARO

Bis zu 38 Grad versprechen die Meteorologen für die kommenden Tage in Österreich. Da wird es ganz dringend Zeit für eine Abkühlung. Zum Glück gibt es eine breite Auswahl an technischen Helferlein, die uns dabei unterstützen sollen. Die Palette dieser Hitze-Gadgets reicht von "hilfreich" über "kurios" bis "Wie bitte?". Wir haben eine Auswahl aus zehn Klassikern und Exoten getroffen. Viel Spaß!


Natürlich gibt es die Ventilatorkappe mit Solarmodul.
Foto: QYHSS

Der Klassiker: Die Kühlkappe

In der einen oder anderen Form gibt es die Kühlkappe mit Ventilator seit Jahrzehnten. Relativ neu ist, dass viele Modelle dem Träger dank Sonnenkraft einen kühlenden Lufthauch ins Gesicht blasen. Ein kleines Solarmodul macht es möglich. Für alle, die schon genügend Kapperln im Garderobenschrank haben, gibt es die Ventilatoren übrigens auch zum Nachrüsten.

Sportler wie Tim Pidcock schwören auf die Kühlweste. Die gibt es auch schon für kleines Geld für Nichtleistungssportler.
Foto: IMAGO/DAVID STOCKMAN

Weste verspricht 15 Grad Abkühlung

Bei Spitzensportlern sind sie schon lange geschätzt: Kühlwesten. Diese funktionieren meist mit Verdunstung: Die Weste wird einige Minuten lang in Wasser eingeweicht und nachher ausgewrungen. Durch die Verdunstung wird der Körper des Träger heruntergekühlt. Die meisten Hersteller versprechen eine gefühlte Abkühlung von bis zu 15 Grad und das über mehrere Stunden. Einfache Modelle gibt es schon um einen niedrigen zweistelligen Eurobetrag. Einziger Nachteil: Wirklich kleidsam sind die Westen nicht, aber für die Gartenarbeit oder in den eigenen vier Wänden reicht's allemal.


Nur nicht den Bart reinhängen, dann ist alles gut.
Foto: Amacool

Der Nackenventilator

Zugegeben, die Idee klingt ja eigentlich nicht so schlecht: Ein Doppelventilator zum Umhängen sorgt für eine kühle Brise im Gesicht. Durch die biegsamen Arme lässt sich der Nackenventilator individuell einstellen, der Hersteller verspricht flüsterleise Kühlung für mehrere Stunden dank des großen Akkus. Eine kleine Warnung aber für alle, die jetzt sofort zuschlagen wollen: Träger von langem Haupt- oder Barthaar sollten vielleicht auf alternative Kühlprodukte aus unserer Liste ausweichen. Der Warnhinweis, wonach Haare sich nicht mehr so leicht verfangen, und das nicht besonders professionell photogeshoppte Bild wirken einigermaßen verdächtig.

Löcher in der Maus, Ventilator am Handrücken.
Foto: Zephyr

Computermaus gegen schwitzende Handflächen

2020 sorgte die Zephyr Gaming-Maus für einiges Aufsehen. Ungewöhnlich war aber nicht das Mesh-Design oder das geringe Gewicht mit nur 68 Gramm. Schließlich war Hersteller Zephyr nicht der Erste, der Löcher in seine Desktop-Nager bohrte, um Gewicht zu sparen. Wirklich neu war der Ventilator gegen schwitzende Handflächen bei der Büroarbeit. Per Knopf an der Unterseite kann man sogar die Temperatur der Handventilator-Arbeitsgeräte-Kombination einstellen. Auf der höchsten Stufe sollten die Kollegen aber Kopfhörer mitbringen – denn der schmale Propeller produziert laut "The Verge" ein ziemlich nervtötendes Geräusch.

Zehn von zehn Style-Punkten sind mit den Totenschädel-Eiswürfeln fix.
Foto: Spespo

Totenschädel-Eiswürfel

Zugegeben, Eiswürfel in Totenschädelform kühlen Getränke wahrscheinlich auch nicht schneller als die eckige Konkurrenz, aber wenn einen die Hitzewelle voll erwischt, dann wenigstens mit Stil. Sind die tropischen Temperaturen einmal vorbei, sind die Totenschädel auch perfekt für das nächste Heavy-Metal-Konzert geeignet.

Soll angeblich auch Falten bekämpfen: der Kühlroller.
Foto: Latme

Der Roller für spontane Kühlung

Massageroller mit Holzperlen dürften die meisten kennen, die schon einmal an einer garstigen Verspannung der Rückenmuskulatur litten. Die Massagewirkung lässt sich neuerdings auch mit Kühlung kombinieren: Der Eisroller verspricht nicht nur spontane Kühlung, sondern soll darüber hinaus die Gesichtshaut verjüngen und Schwellungen sowie Falten reduzieren. Obwohl der Effekt von Letzterem nicht von Dauer sein dürfte, ist die Kühlwirkung wohl unbestritten. Einfach ins Eisfach legen und drauflosrollern.

Ein jahrtausendealtes Gadget zur individuellen Temperaturregulierung: der Handfächer.
Foto: Calicadoo

Der Handfächer: Stil und Eleganz

Es gibt sie aus Stoff, Papier, Bambus mit Quasten, in Schwarz, in Weiß, in Kirschblütenmuster und mit schicken Taschen: Handfächer. Der Vorteil an dem jahrtausendealten Gadget zur individuellen Temperaturregulierung liegt vor allem im Preis: Die Anschaffungskosten sind gering, und der Handbetrieb ist sowieso gratis. Außerdem verströmt ein schicker Handfächer nicht nur kühle Luft, sondern auch Stil, Klasse und Eleganz.

Bloß nicht in Hautkontakt kommen!
Foto: Hama

Der USB-Ventilator

Klein, kostengünstig und immer mit dabei: Ein USB-Ventilator ist eine feine Sache. Außerdem zeigt der praktische Kühler dank LEDs im Rotor auch die Uhrzeit an. Doch Vorsicht: Damit das Gadget möglichst klein und leicht verstaubar ist, wurde auch auf Sicherheitsfeatures wie ein Rahmen gegen ungewollten Hautkontakt verzichtet. Wer also bei der Büroarbeit öfter spontan einschläft, sollte aufpassen, dass er sein Gesicht nicht in den sprichwörtlichen Ventilator steckt.

Eine ganz Bierkiste soll sich mit dem SL-Eisblock kühlen lassen.
Foto: SL Eisblock

SL-Eisblock

Ein deutscher Erfinder hat mit dem SL-Eisblock tatsächlich ein Menschheitsproblem gelöst: Wie kühlt man eine Kiste Bier auf einmal? Dafür hat Stefan Limmer seinen Eisblock entwickelt. In der Latexform wird Wasser gefroren, der so entstehende Block passt genau über eine Bierkiste. Das soll den Kontakt zum Bier maximieren und isolierende Luftschichten eliminieren. "Bei langsamem Abschmelzen des Eisblocks an der Kontaktfläche rutscht der Eisblock aufgrund der konischen Flaschenhalsform nach und bleibt immer ohne störende Luftschicht direkt anliegend. Das Schmelzwasser läuft der Flasche entlang nach unten und erhöht dadurch auch noch mal die Kühlwirkung", verspricht der Hersteller.

154 Euro kostet die Spyra 2.
Spyra

Mehr Power: Spritzpistole schießt Wasserkugeln

Normale Spritzpistolen sind nett, aber irgendwie hat sich deren Technik in den vergangenen Jahrzehnten nicht weiterentwickelt. Das will die Firma Spyra ändern: Sie hat eine Wasserpistole entwickelt, die nicht nur einzelne Spritzer verschießt, sondern eine Kugel aus Wasser formt und dann abfeuert. Alle 1,1 Sekunden kann man eine Wasserkugel abfeuern, oder man hält den Abzug drei Sekunden lang für den Powershot gedrückt. Nicht nur soll die Spyra die stärkste Wasserpistole der Welt sein, der Hersteller verspricht auch die "epischsten Wasserpistolenschlachten". Gleichzeitig dürfte das Spritzgerät mit dem integrierten taktischen Display auch die teuerste Wasserpistole der Welt sein: 154 Euro verlangt der Hersteller – aber immerhin ist der Versand kostenlos.

Extratipp: Bier kühlen ohne Gagdets – dafür mit Wissenschaft

Ist es doch passiert, und das kühle Bier ist in der Sonne warm geworden? Kein Problem, denn Bier kann man auch mit einfachen Mitteln aus dem Küchenschrank auf trinkbare Temperaturen abkühlen, ohne dass dafür ein Gadget nötig wäre. Alles, was man braucht, ist ein Behälter, der groß genug für das zu kühlende Getränk ist. Dieser Behälter wird mit Wasser und Eiswürfeln gefüllt. Anschließend kippt man reichlich Salz in die Mischung, bevor die Getränkeflaschen in die Mischung gelegt werden. Wichtig: Die Flaschen oder Dosen sollten sich nicht berühren, damit das Eiswasser-Salz-Gemisch eine möglichst große Oberfläche abdecken kann. Idealerweise kommt auch noch ein Deckel drauf. Nach fünf Minuten sollten das Bier perfekt gekühlt sein – aber der Eiswasser-Salz-Trick funktioniert natürlich auch mit allen anderen Getränken. (pez, 20.7.2022)