Das Kongobecken bindet große Mengen an CO2, die durch die Bohrungen freigesetzt würden, sorgen sich Umweltschützer.

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Kinshasa – Die Demokratische Republik Kongo will die Öl- und Gasförderung im Regenwald ausbauen – zur großen Beunruhigung von Umweltschützern. Energieminister Didier Budimbu kündigte am Dienstag in Kinshasa die Versteigerung von Öl- und Gas-Suchrechten in 30 Regionen des zentralafrikanischen Landes an. Umweltschützer warnten vor Zerstörungen an der Natur sowie vor der Freisetzung großer Mengen klimaschädlichen CO2, das in den Feuchtgebieten des Kongobeckens gebunden ist.

Die Explorationsgebiete – sogenannte Blocks – liegen nach Regierungsangaben im dschungelbewachsenen Zentrum des Landes sowie im Osten in der Region der Großen Seen. In 27 Blöcken soll nach Öl, in drei nach Gas gesucht werden. Die Versteigerungen sollen in der kommenden Woche beginnen, erklärte Minister Budimbu.

Umweltschützer schlugen Alarm. Um nach Öl und Gas zu suchen, müssten Schneisen in die Naturlandschaft geschlagen werden, um Ausrüstung zu transportieren, erklärte Greenpeace Africa. Zudem lägen drei der Auktionsblocks in der ökologisch sensiblen Region Cuvette Centrale. Dort seien rund 30 Gigatonnen CO2 gebunden – dies entspreche der weltweiten Emissionsmenge von drei Jahren. Bohrungen dort könnten größere Mengen CO2 in die Atmosphäre freisetzen, warnte Greenpeace Africa.

Nachbarstaaten planen 1.400 Kilometer lange Pipeline

Kongos Nachbarstaaten Uganda und Tansania planen seit längerem eine 1.400 Kilometer lange Rohöl-Pipeline von Uganda bis an den Indischen Ozean. Die Pipeline soll 216.000 Barrel Öl pro Tag transportieren. Umweltschützer kritisieren auch dieses von chinesischen Investoren unterstützte Projekt massiv. (APA, AFP, miwi, 19.7.2022)