Dieses Accessoire soll dem Huawei P50 Pro legal Zugang zum 5G-Netz bescheren.

Foto: China Unicom

Vor einigen Jahren war der chinesische Konzern Huawei noch drauf und dran, zum größten Handyhersteller der Welt aufzusteigen. Doch der Erfolgslauf endete jäh im Wirtschaftskrieg zwischen den USA und China. Das damals von der Trump-Regierung verhängte und noch weitgehend aufrechte Embargo schnitt das staatsnahe Unternehmen von US-Technologie ab.

Man versuchte zwar dagegenzuhalten, baute den eigenen App-Store aus und entwickelte eigene Mobile Services und App-Alternativen. Doch gerade auf internationalen Märkten vermochte man ohne Zugang zu Googles App-Katalog und Diensten nicht zu bestehen. Mittlerweile macht sich Honor, die nun selbstständig gewordene Jugendmarke des Konzerns, drauf und dran, in die Fußstapfen zu treten. Manche Marktforscher sehen die Firma, deren saubere Abtrennung zu Huawei von einigen Beobachtern angezweifelt wird, bereits als Nummer eins am chinesischen Markt.

Dennoch sind vor allem, aber nicht nur in China selbst immer noch viele Huawei-Handys im Einsatz. Diese haben aber ein Problem. Selbst das letzte konventionelle Flaggschiff, das im August 2021 veröffentlichte Huawei P50 Pro, verfügt nicht über 5G. Denn alle verfügbaren Modems sind auf US-Technologie angewiesen. Das führt dazu, dass die internationale Ausgabe des Handys mit einer angepassten Version des Qualcomm-Snapdragon 888-Chips läuft, der im Gegensatz zu seiner Standardausgabe aber nur ein LTE-Modem mitbringt.

Hier will nun der Netzbetreiber China Unicom einspringen, der das Telefon in seinem Sortiment führt. Eine Handyhülle soll dem Telefon 5G-Empfang bescheren und dabei das Embargo legal umgehen, schreibt Gizchina. Der Betreiber hat angekündigt, sie bald in sein Programm aufnehmen zu wollen.

Entwickelt wurde das Accessoire eigentlich von der Firma Digital Source Technology, die selbst nicht von einem Embargo betroffen ist. Sie baut Fernseher, Internet-of-Things-Geräte und andere Dinge, ist aber auch im Business-to-Business-Bereich tätig, wo man unter anderem Software für Industrieprozesse entwickelt.

Die 5G-Hülle beinhaltet als wichtigste Komponente eine Dualcore-CPU, eine E-SIM, ein 5G-Modem und einen Chip, der die Verbindung beider mit dem P50 Pro per USB-C ermöglicht. Einmal angesteckt, sollen Nutzer über Huaweis Smart-Life-App eine der eingelegten SIM-Karten als E-SIM einrichten und normal verwenden können, auch über den neuesten Mobilfunkstandard.

Abgesehen vom noch nicht genannten Kaufpreis für die 5G-Aufrüstung werden Nutzer auch andere Kompromisse eingehen müssen. Das Case wiegt 52 Gramm, macht das Smartphone also merklich schwerer und aufgrund seiner Dicke von 3,2 Millimeter auch wuchtiger. Zudem wird das Gadget auch die Akkulaufzeit absehbar verringern.