Walrosse leben normalerweise viel weiter nördlich in arktischen Gewässern.

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Helsinki – Zuletzt hatte es sich in den Garten eines finnischen Privatgrundstücks zurückgezogen, jetzt ist es tot: Ein Walross namens Stena ist auf dem Weg in ein Tierkrankenhaus gestorben. Wie der Zoo Korkeasaari am Mittwoch in Helsinki mitteilte, sollte das geschwächte Tier unter Betäubung zur Rehabilitation in die zooeigene Wildtierklinik gebracht werden. Es sei aber sehr schwach gewesen, bei dem etwa 130 Kilometer langen Transport nach Helsinki seien ihm dann die Kräfte ausgegangen.

In freier Wildbahn hätte es in seinem Zustand nicht überlebt, ergänzte der Zoo. Ein Pathologe soll nun weitere Untersuchungen zur Todesursache machen. Der Zoo Korkeasaari liegt auf der gleichnamigen Insel in der Nähe des Zentrums von Helsinki. Seine Tierklinik ist die größte für verletzte und verwaiste Wildtiere in Finnland.

Weiteres Walross wurde gesichtet

Stena hatte zuvor an der finnischen Südküste für Aufsehen gesorgt. Dort war das Tier am vergangenen Freitag erstmals in der Nähe der Hafenstadt Hamina gesichtet worden. Im nahegelegenen Kotka brachte es finnischen Medienberichten zufolge später ein Fischerboot zum Kentern, ehe es sich in den Hinterhof eines Privathauses und in ein Waldstück zurückzog. Normalerweise leben Walrosse viel weiter nördlich in arktischen Gewässern.

Stena ist nicht das einzige Walross, das den Norden Europas derzeit umtreibt: In einem Fjord nahe der norwegischen Hauptstadt Oslo ist ein weiteres der Tiere gesichtet worden, wie es sich unter anderem auf einem Boot gemütlich macht. Die Norwegerinnen und Norweger haben dem etwa 500 Kilogramm schweren Tier den Namen Freya gegeben. (APA, 20.7.2022)