Die Teuerungsrate liegt inzwischen mehr als viermal so hoch wie das Ziel der EZB. Zwei Prozent wären optimal für die Wirtschaft.

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Brüssel – Die Stimmung der Verbraucher in der Eurozone hat sich im Juli weiter eingetrübt und ist nun schlechter als beim Ausbruch der Corona-Pandemie. Das Barometer für das Konsumklima sank um 3,2 Punkte auf minus 27,0 Zähler, wie aus der am Mittwoch veröffentlichten Umfrage der EU-Kommission hervorgeht. Dies ist der tiefste Stand seit Beginn der Datenerhebung.

Von Reuters befragte Ökonominnen und Ökonomen hatten einen leichten Rückgang auf minus 24,9 Punkte erwartet. Damit verharrt das Niveau des Barometers weiterhin unter seinem langfristigen Durchschnitt.

Starke Teuerung von Waren und Dienstleistungen

Ein Grund für die schlechtere Stimmung dürfte der starke Anstieg der Verbraucherpreise sein. Waren und Dienstleistungen verteuerten sich im Juni in der Eurozone um durchschnittlich 8,6 Prozent zum Vorjahresmonat und damit so stark wie noch nie.

Damit liegt die Teuerungsrate inzwischen mehr als viermal so hoch wie das Ziel der EZB von 2,0 Prozent, das sie als optimal für die Wirtschaft erachtet. Diese dürfte am Donnerstag darauf reagieren und erstmals seit 2011 die Zinsen erhöhen. (APA, 20.7.2022)