Talentierte Entwickler in die Games-Branche zu holen ist nicht mehr so einfach wie früher.

Foto: Innogames

Bis zu 58.000 Euro kann man als Junior Developer brutto bei Innogames verdienen. Als Senior bis zu 96.000 Euro. Mit der Offenlegung der Gehaltsbänder will der 400 Mitarbeiterinnen starke Spieleentwickler aus Hamburg für mehr Transparenz sorgen und mit dem Vorurteil aufräumen, die Branche würde nicht gut zahlen.

Mehr Transparenz

"Gehaltstransparenz ist eine Frage der Fairness – nicht nur gegenüber den Mitarbeitenden, sondern auch gegenüber den Bewerbern", kommentiert Michael Zillmer, Mitgründer und COO von Innogames, die Entscheidung, offener über Gehälter zu sprechen. Man wolle damit andere Firmen motivieren, dies ebenfalls zu tun, um mehr junge Talente für die Branche zu begeistern.

In dem veröffentlichten PDF kann man sich in den Bereichen Developer (Programmierer), Game-Designer, Marketer, Artist, Analyst, Community-Manager, Product-Manager, QA-Engineer (Qualitätssicherung) und System-Administrator einen Überblick verschaffen, welches Gehalt auf den einzelnen Erfahrungsstufen gezahlt werden kann. Dabei ist oftmals eine Bandbreite angegeben, die Ausbildungen und Erfahrung im jeweiligen Bereich berücksichtigen.

Andreas Lieb, Director Human Resources bei Innogames, ergänzt: "Wir erwarten mehrere positive Effekte von unserer Veröffentlichung, darunter geringere Abbruchraten im Bewerbungsprozess und eine höhere Attraktivität für Talente außerhalb der Branche." Die Gehälter gelten für eine Anstellung in Deutschland – Gehälter in anderen Ländern können abweichen, wird in der veröffentlichten Pressemitteilung verraten. Obwohl in Deutschland nicht verpflichtend, will Innogames ab jetzt bei den Stellenanzeigen Informationen zum Gehalt ergänzen.

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Ruf verbessern

In den letzten Jahren hatte vor allem die internationale Games-Branche mit zahlreichen Negativschlagzeilen zu kämpfen. Von sexuellen Übergriffen bis hin zu unbezahlten Überstunden gab es zahlreiche öffentliche Beschwerden, die den ehemals unbefleckten Schein der noch jungen Industrie beschädigten.

Im deutschsprachigen Raum waren solche Schlagzeilen bisher selten. Hier sorgten in den vergangenen Jahrzehnten vor allem die Schwerpunktverschiebung von PC auf Mobile für Kopfschmerzen sowie diverse Insolvenzen. Mittlerweile haben sich aber zahlreiche Firmen etabliert und fallen vor allem durch Wachstum auf. Auch Innogames hat mit rund 400 Mitarbeitern in den letzten 15 Jahren ein offenbar starkes Fundament gebaut, das vor allem auf Browser- und Mobile-Games fußt. Der Arbeitsmarkt bleibt allerdings umkämpft, vor allem im Bereich Programmierer, die in jeder Branche gesucht werden. (aam, 22.7.2022)