Die Abstimmung durch die Nato-Staaten muss bei neuen Mitgliedern einstimmig erfolgen. Die Türkei sperrte sich bis jetzt gegen eine Mitgliedschaft der beiden Länder.

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Ankara/Helsinki/Stockholm – Im Streit über eine Nato-Mitgliedschaft von Finnland und Schweden wollen Vertreter beider Länder kommenden Monat mit der Türkei über Fortschritte bei der Terrorismusbekämpfung beraten. Das teilte der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu am Donnerstag mit.

Die beiden skandinavischen Länder hatten nach der Invasion der Ukraine durch Russland die Aufnahme in das westliche Verteidigungsbündnis beantragt. Die Türkei sperrt sich dagegen und wirft Finnland und Schweden unter anderem vor, als Terroristen eingeschätzte Kurden aufgenommen zu haben.

Abkommen unterzeichnet

Die Aufnahme neuer Mitglieder muss einstimmig durch die Nato-Staaten erfolgen. Einzig die Türkei hat bislang kein grünes Licht gegeben. Vergangenen Monat hatten die drei Länder ein Abkommen unterzeichnet, nach dem die Regierung in Ankara ihre Vorbehalte im Gegenzug zu Zugeständnisses bei der Terrorismus-Bekämpfung und Waffen-Embargos aufgibt. Cavusoglu sagte dem Sender TRT Haber, das geplante Treffen sei das erste, um über die Umsetzung des Abkommens zu beraten. Er warnte erneut, sollten beide Länder ihre Versprechen nicht einhalten, werde die Türkei ihre Aufnahme in die Nato blockieren. (APA/helsiniki/Stockholm, 21.7.2022)