Körperwahrnehmung in Verbindung mit filmtechnischen Experimenten durchzieht das Werk des gebürtigen Grazers.

Foto: Albert Sackl

Stadl an der Mur – Albert Sackl hat ein Langzeitprojekt, das sich aus nicht überraschenden Gründen in seinem Gesamtwerk in der Wahrnehmung immer ein wenig vordrängt: Sein Steifheit-Zyklus, der den eigenen Vorgaben nach circa 2028 eine Fortsetzung bekommen müsste, beschäftigt sich mit dem Selbstbild vor der Kamera, mit Zeit und deren filmischer Illusion. Und zwar am blickfangenden Beispiel seines erigierten Glieds, das er de facto viel länger wachhalten muss, als es die neun Minuten von "steifheit 1–3/7" (2018) auf den ersten Blick vermuten lassen.

Körperwahrnehmung in Verbindung mit filmtechnischen Experimenten durchzieht das Werk des gebürtigen Grazers. Seit 2007 ist er mit der Schule für unabhängigen Film verbunden, die 2006 von Friedl Kubelka vom Gröller gegründet wurde. Mit dieser großen Mentorinnenfigur gemeinsam bestreitet Sackl nun auch ein zweitägiges Programm im Griessner Stadl im steirischen Stadl an der Mur.

Der Terminkalender sieht dabei vor, dass heute, Freitag, Filme von Sackl gezeigt werden, begleitet von einem Gespräch zwischen ihm und Friedl Kubelka vom Gröller. Am Samstag werden dann die Rollen getauscht. Man darf sich auf zwei intensive und inspirierende Abende einstellen, an denen der Geist des unabhängigen – in jeder Hinsicht freien – Filmschaffens gefeiert wird. (Bert Rebhandl, 22.7.2022)