Im letzten Jahr als Jedermann gibt Lars Eidinger noch einmal das volle Programm – als DJ beim Eröffnungsfest.

Vistapress / Lana Yassi

Der Eröffnungsakt der Salzburger Festspiele ist für 26. Juli anberaumt (mit Redner Ilija Trojanow), in Wahrheit aber läuft das Festival an der Salzach schon auf Hochtouren. Der Jedermann-Auftakt ist getan, ebenso jener der Ouverture spirituelle. Und damit wirklich niemand den Beginn der Festspielzeit verpasst, bespielt das traditionelle Fest zur Festspieleröffnung heute und morgen das Altstadtgebiet mit Acts aus allen Sparten.

Mit dabei sind Künstlerinnen und Künstler aus dem Programm, darunter heuer zum letzten Mal Jedermann-Darsteller Lars Eidinger, der im Karl-Böhm-Saal (Fr, 22 Uhr) an die Plattenteller tritt und einem seiner vielen Talente frönt: DJ für die Hipster-Society. Buhlschaft Verena Altenberger präsentiert bei einem Vorabscreening ihren neuen Film Märzengrund (Mozarteum).

Masse des Publikums

Höhepunkte für Fans sind gewiss die Generalproben erstklassiger Abende, etwa die Mozart-Matinee mit dem Mozarteumorchester unter Andrew Manze. Oder der Doppelabend Herzog Blaubarts Burg und De temporum fine comoedia, inszeniert von Romeo Castellucci und musikalisch geleitet von Teodor Currentzis in der Felsenreitschule (Sa, 11.30).

Das Zweitagesfest möchte von jeher allen Genres und Sparten Raum und Gehör verschaffen und versteht sich als integratives Event, das gar nicht anders kann als ein Paukenschlag für die Publikumsmasse zu sein. 10.000 kostenlose Zählkarten wurden dafür aufgelegt, jeder kann dabei sein. Auch Brauchtumspflege hat ihren Platz – anzutreffen sind heute, Freitag, etwa die Lamprechtshausner Tanzlmusi, die Lessacher Alphornbläser, die Taugler Schuaplattla oder die Salzburger Polizeimusik.

Pforte ins Jenseits

Auch Jazz und Big-Band-Musik, Marionetten- und Straßentheater sind programmiert, Orgelkonzerte, Führungen und Workshops. Und natürlich Lesungen von Festspielkünstlerinnen, wie beispielsweise Burgschauspielerin Marie-Luise Stockinger oder Volkstheaterschauspielerin Anna Rieser, die heuer erstmals im Jedermann (als des Schuldknechts Weib) zu sehen ist.

Trost: Wer für Lars Eidinger keine Karte bekommt, kann auf ein schmuckes Plätzchen auf dem Domplatz hoffen, wo das Trio von Café Drechsler samt Dorian Concept auf die Plattform K+K Electric trifft: House, Arvo Pärt und Chill-out vor der Jedermann-Pforte ins Jenseits. (Margarete Affenzeller, 22.7.2022)